Kösching
Abwassergebühr wird definitiv gesplittet

Köschinger Gemeinderat fällt bald Entscheidung

23.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:39 Uhr

Kösching (DK) Kösching ist auf dem Weg zur gesplitteten Abwassergebühr. Obwohl den Marktgemeinderäten nicht ganz wohl bei der Sache war, stellte Bürgermeisterin Andrea Ernhofer nun fest: "Wir kommen da nicht drum herum, es gibt eine klare gesetzliche Regelung."

Manfred Ommer, Niederlassungsleiter von WipflerPLAN Donauries, hat in der Marktgemeinderatssitzung am Donnerstagabend das Konzept vorgestellt. Er zeigte in einem knapp einstündigen Vortrag die Wesenszüge der gesplitteten Abwassergebühr auf. Laut seiner Aussage muss, wenn die Niederschlagsmenge bei mehr als zwölf Prozent liegt, umgestellt werden. In Kösching liege der Anteil bei rund 18,8 Prozent. Nach der neuen Regelung würden lediglich die vorhandenen Kosten anders aufgeteilt. Ommer zeigte auf, dass bei einer Durchschnittsfamilie die Gebühren etwas niedriger werden. Ein Gewerbebetrieb oder ein Supermarkt müssten künftig deutlich mehr bezahlen.

Laut Ommer werden die Bürger vor der Einführung um Selbstauskunft gebeten. Zusätzlich sei umfangreiches Datenmaterial in der Marktgemeinde vorhanden, auf das zugegriffen werden könne. "Das neue System verursacht Kosten, die letztendlich der Bürger zu tragen hat", meinte Marktgemeinderat Dieter Betz (SPD). Matthias Seer (CSU) pflichtete ihm bei: "Rechtlich ist das notwendig, wir können die Einführung nicht verhindern." Laut Bürgermeisterin Andrea Ernhofer geht es um 208 000 Euro für Niederschlagswasser, die künftig anders verteilt werden. Die 900 000 Euro Gebühren für Schmutzwasser seien davon nicht betroffen. Die Marktgemeinderäte konnten sich zu einem Beschluss nicht durchringen. Das soll nun in der nächsten Sitzung folgen.

Auf alle Fälle günstiger wird es für Bürger, die im Ortskern öffentlichen Grund nutzen. Ab sofort seien 15 Euro pro angefangener Woche für 40 Quadratmeter zu bezahlen. Der Marktgemeinderat entschied sich nach längerer Debatte zu dieser Regelung. Dies gelte beispielsweise für Bauherren, die das Gerüst oder einen Kran auf den Gehweg stellen.

Breiten Raum nahm der künftige Nahverkehrsplan für den Landkreis Eichstätt ein. Mit der Linie 9221 sollen Landratsamt, Dienststelle Lenting und Klinik angebunden werden. Dazu soll es künftig drei Fahrtenpaare geben. Laut Ernhofer seien Kosten von rund 5000 Euro zu erwarten. Eine neue "Landkreislinie" soll komplett vom Kreis Eichstätt finanziert werden. So wünschen es sich die Marktgemeinderäte. Deren Route führt von Pförring über Kösching, Großmehring, Lenting und Wettstetten nach Gaimersheim. Das Gremium hat an der Schnellbusverbindung von Riedenburg nach Ingolstadt kein Interesse. Daran will sich der Markt vorläufig nicht beteiligen. Kein Interesse besteht auch an der Audi-Schnellbuslinie von Pförring über Oberdolling in Richtung Firmengelände. Auf einen Halt in Kasing soll verzichtet werden. Ernhofer stellte klar, dass bei der Bürgermeister-Dienstbesprechung die Beschlüsse einstimmig gefällt werden müssten. Keine Gemeinde könne gezwungen werden.

Die Caritas-Sozialstation darf sich auf fast 10 000 Euro freuen. Die Räte beschlossen, für jeden Einwohner einen Euro an die Einrichtung zu überweisen. Ralf Sitzmann (UW) beklagte, dass im Gewerbegebiet Ruppertswies immer mehr Lkw parkten, auch über Nacht. Ernhofer entgegnete, man könne die Fahrer nicht zwingen, weiterzufahren, wenn sie ihre Lenkzeiten oft überschritten hätten. Auch eine Gebührenerhebung sei schwierig.