Karlskron
Kampf um neues VW-Originalteillager in der Region

Scherm-Gruppe will Neubau in Karlskron verwirklichen – Gebrauchtwagencenter für Audi-Mitarbeiter geplant

12.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:52 Uhr

Karlskron / Ingolstadt (DK) Auf dem Gelände der Firma Scherm im Karlskroner Ortsteil Probfeld soll das Gebrauchtwagencenter für Audi-Mitarbeiter entstehen. Es ist geplant, einen kleinen Teil der bestehenden Abstellflächen für Pkw in eine Halle umzuwandeln, wo die Beschäftigten ihre Audis abholen können.

Die Belastung von Probfeld und Lichtenau durch den Schwerlastverkehr dürfte sich etwas verringern, so ein Vertreter von Audi am Freitagabend bei einem Informationsgespräch bei Scherm, an dem neben dem Neuburg-Schrobenhausener Landrat Roland Weigert (FW) auch die Gemeinderäte von Karlskron und Weichering teilnahmen. Gegen dieses Projekt dürfte es wohl keine größeren Einwände seitens der Karlskroner Räte geben.

Dagegen besteht bei einem zweiten Vorhaben noch erheblicher Informationsbedarf. Der VW-Konzern will sein Originalteillager erweitern und sucht in der Region nach einem neuen Standort für ein derartiges Logistikzentrum für Ersatzteile. Neben Ilmendorf ist Probfeld ein weiterer möglicher Standort. Nach den Erfahrungen mit der geplanten Erweiterung der Abstellfläche für Pkw vor zwei Jahren, die von einem Bürgerentscheid zu Fall gebracht wurde, wollte Scherm bei diesem Projekt Öffentlichkeit und Entscheidungsträger von Anfang an mit einbinden, was allseits gelobt wurde. „Das ist ein wohltuender Unterschied zu vorher“, sagte Weigert.

Jedoch konnte Marcel Mahr, Geschäftsführer des Logistikunternehmens, nur wenig Konkretes berichten. „Wir sind ganz am Anfang einer Machbarkeitsstudie“, erklärte er. In diesem frühen Stadium gebe es noch keine Details. Man wolle zunächst eruieren, ob so ein Projekt überhaupt am Standort machbar sei und ob es Sinn mache, die Wirtschaftlichkeit zu untersuchen, was einige Monate dauern wird.

Zum großen Bedauern und trotz mehrmaliger Nachfrage der Gemeinderäte konnten sie Mahr nur wenige Details entlocken. So könnte das Ersatzteillager, das bestimmt nicht klein wird, im Norden des jetzigen Geländes entstehen. Zu Größe, Arbeitsplätzen und Verkehrsbelastung machte Mahr keine Angaben. „Geht man erst spät an die Öffentlichkeit, aber mit vielen Details, heißt es, dass alles schon beschlossen ist. Geht man früh raus und kann aber noch nichts Konkretes sagen, passt es auch nicht“, sagte Karlskrons Rathauschef Martin Kumpf (CSU).

Vor allem Christa Froschmeir (CLK) und Silvia Dirsch (Grüne) wollten erst Informationen, um sich eine Meinung bilden zu können. Thomas Krammer (SPD) wies darauf hin, dass man ja erst am Anfang stehe: „Können wir uns das vorstellen“, laute die allererste Frage. Bernd Nentwig (CSU) und Kurt Bachhuber (FW) vermuteten, dass die Mehrheit des Gemeinderats das Originalteillager wohl positiv beurteilen wird. Andreas Schwinghammer (FW) wies auf das antizyklische Arbeiten hin, während Martin Wendl (Grüne) erklärte: „Der einzige Nachteil am Standort Probfeld ist die Verkehrserschließung.“ In diese Kerbe hieb auch Weicherings Bürgermeister Thomas Mack (CSU): „Wir haben nichts gegen den Standort, aber Lichtenau ist schon jetzt vom Verkehr sehr stark betroffen. Das muss geklärt werden.“ Sein Karlskroner Nachbar und Kollege: „Flächenverbrauch und Verkehr werden die Themen werden“, sagte Kumpf, der mehr Transporte über den wieder reaktivierten Gleisanschluss forderte und auf die Notwendigkeit der geplanten Umgehung hinwies.