Hepberg
Jürgen Vogl neuer Ehrenbürger Hepbergs

Langjähriger Schulleiter verfasste als Höhepunkt seines Wirkens Heimatbuch der Gemeinde

18.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr
Bürgermeister Albin Steiner (rechts) übergibt die Ernennungsurkunde an den neuen Ehrenbürger Jürgen Vogl. −Foto: Gemeinde Hepberg

Hepberg (DK) Beim Neujahrsempfang der Gemeinde Hepberg ist der langjährige Schulleiter Jürgen Vogl von Bürgermeister Albin Steiner zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt worden.

"Der heutige Tag ist ein geeigneter Anlass, einen Bürger unseres Ortes besonders auszuzeichnen", sagte Steiner beim Festakt. Der Gemeinderat Hepberg habe einstimmig entschieden, Jürgen Vogl zum Ehrenbürger der Gemeinde zu ernennen.

"Damit reihst du dich neben unserem Altbürgermeister Albert Beer ein, der momentan der einzige lebende Ehrenbürger der Gemeinde ist. Daran ist auch erkennbar, dass die Gemeinde keinen inflationären Umgang bei der Ernennung von Ehrenbürgern pflegt, sondern diese Auszeichnung auf Personen reduziert, die Herausragendes geleistet haben. Es ist die höchste Auszeichnung die wir vergeben können", erklärte Steiner weiter.

Jürgen Vogl habe 2010 bereits mehrere Auszeichnungen erhalten. Unter anderem wurde ihm durch Landrat Anton Knapp das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgehändigt. Von der Gemeinde Hepberg hat er laut Steiner bereits den gemeindlichen Ehrenteller für seine Leistungen in seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten, insbesondere als Chorleiter des Männergesangvereins (MGV) Liederkranz in Hepberg.

Was ihn darüber hinaus immer besonders ausgezeichnet habe, sei, dass er sich auch stets im öffentlichen Leben von Hepberg engagiert habe. Das Vereinsgeschehen in Hepberg läge ihm nicht nur hinsichtlich des MGV am Herzen. Auch die sonstigen Ortsvereine könnten stets auf seine Unterstützung zählen. "Ich habe das Gefühl, dass Heimat für dich mehr bedeutet als nur der Wohnplatz. Heimat ist für dich auch Lebensform. Ich schließe nicht aus, dass du auch davon geprägt bist, dass du bereits als Kind deinen Heimatort verlassen musstest", meinte der Bürgermeister.

Den Höhepunkt seines Wirkens habe Vogl mit der Schaffung eines einzigartigen Werkes, dem Heimatbuch der Gemeinde Hepberg, gesetzt. Auf 640 Seiten hat er nach Steiners Worten mit bewundernswerter Energie die Geschichte des Ortes dokumentiert. Es sei nicht bekannt, wie viele Stunden er dafür aufgewendet habe, doch selbst jeder Laie könne erkennen, dass es sehr viele gewesen sein müssten.

Wegen dieser herausragenden Leistung habe der Gemeinderat von Hepberg entschieden, ihm im Rahmen des Neujahrempfangs die Ehrenbürgerschaft auszusprechen und als äußeres Zeichen eine Urkunde zu überreichen, sagte Steiner weiter.

Der Geehrte bedankte sich beim Bürgermeister und dem Gemeinderat für die Ehrbezeugung. Jürgen Vogl verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass Hepberg ein Ort bleibe, in dem ehrenamtliches Engagement und Gemeinsinn einen hohen Stellenwert hätten.

Zuvor hatte Bürgermeister Albin Steiner neben den Mitgliedern der Geistlichkeit und der politischen Gremien insbesondere die in den Vereinen und Verbänden ehrenamtlich Tätigen begrüßt. Denn für sie sei dieser Empfang vom ehemaligen Bürgermeister Simpert Gschwilm einst geschaffen worden, so Steiner, der in seiner Rede auf das vergangene Jahr zurückblickte.

2017 sei für Hepberg sicherlich ein herausragendes Jahr gewesen. Sehr erfolgreich habe man "700 Jahre Hepberg" gefeiert. Als Höhepunkt sei an drei Festtagen dieses Jubiläum begangen worden. "Und ich kann sicherlich voller Stolz ausführen: Die Hepberger verstehen es zu feiern", sagte Steiner.

Seinen besonderen Dank richtete der Bürgermeister an die Mitglieder des Festausschusses und besonders an Festleiter Rene Karmann sowie an zweiten Bürgermeister Peter Hirsch, der als Verantwortlicher für den grandiosen Festzug und den Handwerkermarkt fungiert habe. Allen Mitgliedern des Festausschusses wurde ein Erinnerungsteller ausgehändigt.

Als herausragendes Datum im Jubiläumsjahr sei der 20. Mai im Gedächtnis geblieben. An diesem Tage sei das Hepberger Heimatbuch präsentiert worden, so der Bürgermeister.

Daneben hätten im abgelaufenen Jahr noch weitere Jubiläen stattgefunden: Die Schule wurde 150 Jahre alt, der Musikverein feierte sein 50-jähriges Bestehen, der Kindergarten sein 25-jähriges Bestehen und Domkapitular und Caritasdirektor Franz Mattes sein 40-jähriges Priesterjubiläum.

"Nach dem Jubiläumsjahr 2017 erwarte ich ein Arbeitsjahr 2018", meinte Steiner. Die Gemeinde stünde vor mehreren großen Herausforderungen. Die Schule, die Mittagsbetreuung und auch der Kindergarten seien als Folge dessen, dass Hepberg eine aufstrebende Gemeinde sei, zu klein geworden. Es stünde eine erhebliche Kraftanstrengung an, um für diese Einrichtungen die erforderlichen Raumkapazitäten zur Verfügung zu stellen. Neben dem finanziellen Aspekt gelte es auch, das erforderliche Personal in der Gemeindeverwaltung zu haben, um diesen Aufgaben gerecht werden zu können.

Weiter sei die Gemeinde bestrebt, für einen Investor die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit dieser in Hepberg ein Gewerbe errichten könne. Auf einen emissionsarmen, innovativen Betrieb lege man dabei hohen Wert und erhoffe sich, dass lukrative neue Arbeitsplätze entstünden.

Damit einher gehe auch das Thema Wohnraum. "Hepberg liegt nach dem Landesentwicklungsplan in einem Verdichtungsraum." Die Grundstückspreise seien in den vergangenen Jahren in aus seiner Sicht astronomische Höhen geschossen, meinte Steiner. Die Nachfrage aus der Bevölkerung nach bezahlbaren Baugrundstücken sei enorm. "Wir werden hierbei leider nicht alle Erwartungen erfüllen können, hoffen jedoch, durch die Ausweisung neuer Baugebiete etwas zur Entschärfung dieses Engpasses beizutragen."

Beim Thema Verkehr stünden die Zeichen für den langgehegten Wunsch - dem Umbau der Weberkreuzung - auf Grün. Mit den ersten Vorarbeiten sei bereits begonnen worden. "Allerdings werden wir es hinnehmen müssen, dass in der Umbauphase enorme Verkehrsbeschränkungen entstehen", führte Steiner aus.