Ingolstadt
Der Verkauf ist vom Tisch

Geschäft mit der Canisiusstiftung ist geplatzt – aber der Rappensberger macht trotzdem zu

20.12.2011 | Stand 03.12.2020, 2:01 Uhr

Die Kündigung serviert bekamen alle Mitarbeiter des Rappensberger, wirksam zum 30. Juni 2012. Er schließe den Betrieb vollständig, erklärte der Eigentümer in den Schreiben. Die Lichter im Rappensberger gehen wohl jetzt schon aus, wie die defekte Außenbeleuchtung zeigt - Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) Das Geschäft ist geplatzt: Das Hotel Rappensberger wird nicht an die Katholische Canisiusstiftung verkauft. Das bestätigten gestern übereinstimmend der Eigentümer des Traditionshotels in der Harderstraße, Georg Geberl, und der Verwalter der Canisiusstiftung, Christof Stockmeier, dem DONAUKURIER. „Geberl hat uns diese Woche mitgeteilt, dass er die Liegenschaft nicht mehr verkaufen will“, betonte Stockmeier. Auch gegenüber dem DK äußerte sich Geberl deutlich, wenn auch reserviert: „Ich verkaufe nicht.“

Doch wer glaubt, die 53 Beschäftigten des Traditionshotels, die unlängst ihre Kündigungen erhalten hatten, können jetzt aufatmen, irrt. Denn der Eigentümer bleibt dabei: „Am 30. Juni 2012 wird zugesperrt.“ Was er danach vorhat, verrät Geberl nicht. „Über ungelegte Eier rede ich nicht.“

Was zu dem plötzlichen Meinungsumschwung geführt hat, bleibt sein Geheimnis. Die Canisiusstiftung, die das Gebäude ankaufen und zu Studentenwohnheimen umbauen wollte, erklärt auf Nachfrage, der Schritt sei von Georg Geberl ausgegangen.

Stefan Wild, der als Geschäftsführer der Hotelgast GmbH das Haus leitet, erfuhr die Nachricht gestern Nachmittag vom DONAUKURIER. Die Rappensberger-Mitarbeiter besprachen sich zu diesem Zeitpunkt gerade mit der Arbeitsagentur. Nach der Kündigung, die Geberl seinen Leuten ausgesprochen hatte, wollten sie sich über ihre weitere berufliche Zukunft beraten. Wie berichtet, haben sich die Beschäftigten gewerkschaftlich organisiert. Ein Betriebsrat wurde gegründet, am Montag wurde bei einer konstituierenden Sitzung ein Vorsitzender gewählt. Die Frage, wie es mit dem Hotel Rappensberger weitergeht, bleibt spannend. Die Gerüchteküche wird angesichts der aktuellen Entwicklung weiter brodeln.