Ingolstadt
Willkommen in der Marktlücke

12.09.2011 | Stand 03.12.2020, 2:25 Uhr
Stolz auf ihr Produkt: Franziska Schmidt und Michael Kastner vom Apian-Gymnasium −Foto: Richter

Ingolstadt (DK) Der Anruf erwischte Michael Kastner völlig unvorbereitet. Die Raiffeisenbank wollte ihn sprechen. Der Gymnasiast musste sich wie im Traum vorkommen. Die haben uns 1000 Stück unseres Hausaufgabenhefts abgekauft“, erzählt er etwas ungläubig ob des – für seine Verhältnisse – Großdeals.

„ 1000 Stück bei einer Gesamtauflage von 4000! Für die Schüler vom Apian ist das schon jetzt ein riesiger Erfolg, den sie mit ihrem „HeftlING“ genannten Schulplaner erreicht haben. Das 13-köpfige Team um den Landesschülersprecher Kastner hat das auf Ingolstadt zugeschnittene Hausaufgabenheft in nur einem halben Jahr im Rahmen des Junior-Projekts vom Bildungswerk der bayerischen Wirtschaft geplant, produziert und vertreibt es jetzt. Drei Euro kostet ein Exemplar. Zu bekommen ist das „HeftlING“ in allen DK-Geschäftsstellen, dem Buchhandel und bei Hillenbrand. Es macht Schülern das Leben leichter und enthält mehr als 20 Gutscheine von Geschäften, Lokalen und Freizeiteinrichtungen in Ingolstadt. Und: Der Erlös aus dem Verkauf geht vollständig an eine karitative Einrichtung in Ingolstadt.

Seit Ende August ist der Planer auf dem Markt. Der Vertrieb läuft gut. „Die ersten Geschäfte haben schon nachbestellt“, erzählen Kastner und seine Mitstreiterin Franziska Schmidt, die für den Vertrieb verantwortlich ist. 1000 Stück auf einen Schlag weg! Diese Nachricht erreichte Schmidt im Urlaub per SMS. „Ich dachte, er hat da irgendeinen Zahlendreher drin oder eine Null zu viel“, sagt die 17-Jährige. Aber ja, es war wahr! Mit dem heutigen Schulstart beginnt für das Team die zweite heiße Verkaufswelle. Ab halb acht stehen sie bei sich am Apian mit einem Verkaufsstand bereit. Die Schülermitverantwortungen der anderen weiterführenden Schulen haben sich Kontingente gesichert. „Allein das Katherl 200 Stück“, sagt Kastner. Außerdem werden 5000 Flyer verteilt, die auf den Verkauf in den Geschäften hinweisen. Dabei sollen auch die Lehrer nicht auskommen.

Geht es nach den Rückmeldungen, dürften die 4000 Hefte bald weg sein. „Alle sagen, warum es so etwas noch nicht früher gegeben hat.“ Und noch einmal kam sich Kastner wie im Traum vor: Ein Apian-Abiturient mit seiner Schwester besuchte ihn daheim, um sich zwei handsignierte Exemplare zu besorgen.