Ingolstadt
Primark kommt

Mietvertrag für 5200 Quadratmeter große Filiale in den City-Arcaden ist unterzeichnet

27.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:36 Uhr

Die City-Arcaden in der Fußgängerzone sollen wieder attraktiver werden. Von der Ansiedlung des irischen Textil-Discounters Primark erhofft sich der Eigentümer eine deutliche Belebung. Der Mietvertrag ist bereits unterzeichnet - Foto: Stückle

Ingolstadt (DK) Jetzt ist es amtlich: Der irische Textil-Discounter Primark kommt in die City-Arcaden. Wie Eigentümer Redefine International gestern mitteilte, hat Primark den Mietvertrag für eine rund 5200 Quadratmeter große Filiale in dem Einkaufszentrum in der Ludwigstraße unterzeichnet.

Philipp Grunow von der Leipziger Firma German Real, die im Auftrag des Eigentümers für das Centermanagement zuständig ist, bestätigte eine entsprechende von dem Magazinportal für die Gewerbeimmobilienbranche „Prosperty Magazine“ veröffentlichte Meldung gestern auf Anfrage des DONAUKURIER. Neben Primark ist und bleibt H&M der Ankermieter. Zusätzlich sind 1100 Quadratmeter Büroflächen und 15 Wohnungen mit einer Gesamtfläche von 1300 Quadratmeter vorgesehen. Mit der Primark-Anmietung sollen die Arcaden neu belebt werden. Es ist die erste Filiale des Textilriesen in Bayern, der zweite in einer Immobilie des in London ansässigen Investors: Das Schloss-straßen-Shoppingcenter in Berlin, in dem eine von 16 Primark-Filialen in Deutschland untergebracht ist, ist ebenfalls in Besitz von Redefine International.

Hippe Mode zum Minipreis – das ist das Motto des 1969 in Dublin gegründeten Unternehmens. Es ist deshalb nicht zuletzt bei Jugendlichen extrem angesagt. Viele warten sehnsüchtig auf einen Primark in Bayern. Doch der Textil-Discounter ist wegen seiner Produktionsbedingungen – Primark war eine der Firmen, die in der eingestürzten Textilfabrik in Bangladesch fertigen ließen – auch sehr umstritten. In einem sozialen Netzwerk wurde die DK-Meldung, dass der Mietvertrag unterschrieben sei, schon drei Stunden, nachdem sie online gestellt war, 139 mal kommentiert. Von „Was Gscheit’s hätt’ Ingolstadt gebraucht“ bis „Dann ist jeder Tag ein Shoppingtag“ war alles dabei. Doch die Mehrheit sah die Primark-Ansiedelung kritisch. Einer stellte trocken fest: „Jeder kritisiert und am Ende wird die Warteschlange lang.“

Der Bayerische Einzelhandelsverband, der Innenstadtverein IN-City und auch Oberbürgermeister Christian Lösel hatten sich dem DK gegenüber bereits im Januar grundsätzlich positiv zu einer möglichen Ansiedlung Primarks geäußert – und damit bei kirchlichen Organisationen wie der KAB und einigen Kommunalpolitikern einen Sturm der Entrüstung entfacht. Lösel hatte sich damals bewusst nicht zu den Produktionsbedingungen geäußert, positive Auswirkungen auf die Innenstadt aber nicht infrage gestellt. Primark habe eine „Sogwirkung über Ingolstadt hinaus“, meinte auch Bernd Ohlmann, Sprecher des Bayerischen Einzelhandelsverbandes. Der Kreisvorsitzende des Handelsverbandes Bayern, Franz Mayr, der in der Ludwigstraße ein Modegeschäft betreibt, sieht in der Ansiedlung einen „Gewinn für die Innenstadt“.

Weitere Einzelheiten, etwa nach der Dauer des Mietvertrages oder dem Termin für die Eröffnung, wollte das Centermanagement nicht nennen. Zunächst stehen Umbaumaßnahmen an. Damit soll so bald wie möglich begonnen werden, betont Philipp Grunow: „Solange der Leerstand andauert, so lange gibt es keine Miete.“