Ingolstadt
Eine Frage des Sortiments

Kellerhals will im Februar die Pläne für den Südostpark einreichen – doch er hätte gern mehr Freiraum

23.01.2012 | Stand 03.12.2020, 1:55 Uhr

Noch ist es ein Schandfleck. Doch bald wird das frühere Meisterkauf-Gebäude abgerissen. Hier entsteht der Südostpark - Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) Es ist soweit: Im Februar will Erich Kellerhals die Pläne für sein Einkaufszentrum auf dem ehemaligen Meisterkaufgelände einreichen. Sobald die Genehmigung da ist, soll mit dem Bau begonnen werden. Der Media Markt wird wohl nicht im Südostpark einziehen. Er soll an seinem Standort bleiben.

Wie Media-Markt-Mitbegründer Erich Kellerhals dem DONAUKURIER sagte, werde das in die Jahre gekommene Gebäude zwar wahrscheinlich durch einen Neubau ersetzt, der Media Markt bleibe jedoch an Ort und Stelle. Der Abriss könne in einzelnen Abschnitten erfolgen. Auch das ehemalige Meisterkaufgelände war, wie berichtet, als neuer Standort für Media Markt im Gespräch. Media-Saturn-Chef Horst Norberg hatte sich dahin gehend im Sommer bei einem DK-Interview geäußert.

Erich Kellerhals, der über eine seiner Immobilienfirmen, die Regent Formello GmbH, im Dezember 2006 das frühere Meisterkaufgelände am Franziskanerwasser erworben hat, würde lieber heute als morgen mit dem Bau beginnen. Doch es gebe noch Gesprächsbedarf über den Branchenmix, sagte er auf DK-Anfrage. Eine Bauvoranfrage war im November 2010 vom Stadtentwicklungsausschuss genehmigt worden. Allerdings mit erheblichen Auflagen, was das Sortiment in dem rund 10 000 Quadratmeter Verkaufsfläche umfassenden Einkaufszentrum anbelangt. Diese orientieren sich an entsprechenden Gutachten, heißt es aus dem städtischen Baureferat. Die Sortimentsschwerpunkte dürften nicht zulasten der Innenstadt gehen.

Genau damit hat Kellerhals seine Probleme. „Die Verkaufsfläche ist in Branchen gesplittet, die sich nicht unbedingt mit einem vernünftigen Shoppingcenter decken“, heißt es aus seinem Salzburger Büro. Kellerhals selbst formulierte es unlängst in einem Gespräch mit dem DK deutlicher: „Die wollen uns was vorschreiben, was rechnerisch nur Verluste bringt.“ Dem Investor, der über 20 Millionen Euro in den Südostpark investiert, wäre am liebsten, er hätte 10 000 Quadratmeter Verkaufsfläche und könne selbst bestimmen, welches Geschäft mit wie viel Verkaufsfläche einzieht. Was er sich am meisten wünscht: „Mehr Fläche für einen Textiler.“ Denn nur so bekomme man einen attraktiven Mieter. In Österreich seien die Vorschriften nicht so streng wie hier, meint Kellerhals’ Geschäftsführer Bau. Dennoch, betont er, sei die Zusammenarbeit mit der Stadt gut.

In der genehmigten Bauvoranfrage war die Rede von zwei größeren Lebensmittel-Märkten, einer Drogerie, einem Schuhfach- sowie einem Sportartikelmarkt. Ferner waren kleinere Einheiten mit Tabak-/Schreibwaren, Uhren, Schmuck, Spielwaren, Reformhaus, Apotheke, Haushaltswaren, Elektrogeschäft, Buchhandlung und Zoobedarf vorgesehen. Die exakte Sortimentsfestlegung erfolge bei der Baugenehmigung. Sie muss dem Stadtentwicklungsausschuss vorgelegt werden.