Ingolstadt
Forsa lag vor sechs Jahren richtig

Parteienergebnisse bei der Kommunalwahl 2008 bis auf ein bis zwei Prozentpunkte genau vorausgesagt

02.03.2014 | Stand 02.12.2020, 23:00 Uhr
Klar vorne liegt CSU-Kandidat Christian Lösel bei der Forsa-Umfrage, die der DONAUKURIER in Auftrag gegeben hat. −Foto: oh

Ingolstadt (rh/reh) Wie repräsentativ kann die Befragung von 500 ausgewählten Ingolstädtern sein? Diese Frage kommt zwei Wochen vor der Kommunalwahl 2014 nach der letzten Ergebniswelle (siehe Grafik) natürlich oft auf. Vor sechs Jahren bei der Kommunalwahl 2008 lag das vom DK beauftragte Meinungsforschungsinstitut Forsa auf alle Fälle richtig, was das Abschneiden der Parteien betrifft.

Ein Blick ins DK-Archiv fördert für 2008 die damalige Voraussage und die letztlich erzielten Ergebnisse zutage: Das Berliner Institut prophezeite Ende Februar 2008, dass die CSU im Stadtrat ihre absolute Mehrheit verlieren wird und nur noch auf 46 Prozent kommen würde. Tatsächlich lag das Wahlergebnis kurz darauf mit 44,13 Prozent noch etwas darunter. Für die SPD erwartete Forsa seinerzeit einen Rückgang auf 18 Prozent. Der Wahlabend bestätigte diese Einschätzung mit 18,97 Prozent nahezu korrekt. Den Freien Wählern sagten die Experten 16 Prozent voraus, was mit 15,16 Prozent ziemlich genauso eintrat. Die Resultate der kleineren Parteien am Wahlabend lagen 2008 ebenfalls von den Forsa-Prognosen nicht weit weg. Die Grünen bekamen 7,32 Prozent (letzte Umfrage damals: 7), Die Linke 4,20 Prozent (5), die ÖDP 4,38 Prozent (3), die FDP 3,21 Prozent (3) und die Republikaner 2,64 Prozent (2).

Nicht ganz so nah dran am tatsächlichen Ergebnis waren die Meinungsforscher bei der OB-Wahl 2008. Zwar sagte Forsa voraus, dass der damalige CSU-Amtsinhaber Alfred Lehmann im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit bekommen würde. Aber die im Februar 2008 erwarteten 59,1 Prozent waren mehr, als Lehmann letztlich holte (53,4 Prozent). Der damalige SPD-Kandidat Anton Böhm schaffte mit 17,6 Prozent etwas mehr, als Forsa angenommen hatte (13,9), und konnte seinerzeit auch Sepp Mißlbeck hinter sich lassen. Diesem hatte das Institut 16,7 Prozent vorausgesagt, was sich fast bis aufs Komma bestätigte (16,4).

Bei den Kandidaten der kleineren Parteien gab es entsprechend leichte Verschiebungen, die aber für das einzig relevante Ergebnis (Welcher Kandidat holt die absolute Mehrheit und wird damit OB) im Detail keinerlei Rolle spielten. So hatte Forsa, wie Institutsgründer und Leiter Prof. Manfred Güllner stets betonte, nur die Kernfrage ins Zentrum gerückt: Schafft es ein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit zu erhalten? Das war vor sechs Jahren bei Alfred Lehmann konkret und korrekt vorausgesagt worden. Dieses Mal prophezeite Forsa jetzt bekanntlich: Christian Lösel habe „gute Chancen, schon im ersten Wahlgang mehr als die Hälfte der abgegebenen gültigen Stimmen zu erhalten und somit neuer Oberbürgermeister in Ingolstadt zu werden.“