Ingolstadt
Eine Frage des Vertrauens

Die CSU ist laut Forsa die kompetenteste Partei der Stadt – das finden auch auffällig viele SPD-Anhänger

01.03.2014 | Stand 02.12.2020, 23:00 Uhr

Verkehr, Wohnungsnot und Innenstadtverödung sind die größten Probleme der Stadt. Von links: die Westliche Ringstraße, ein Neubau im Bezirk Südost und das leere Fellermeyer-Haus. - Fotos: Rössle, Hauser, Strisch

Ingolstadt (sic) Die Stimmung schwankt ein wenig, aber das auf hohem Niveau. 70 Prozent der 502 wahlberechtigten Ingolstädter, die im Februar von Forsa telefonisch befragt wurden, sind mit der Kommunalpolitik in Ingolstadt zufrieden, 24 Prozent sind der Studie zufolge weniger zufrieden.

Bei der Erhebung im Oktober waren 74 Prozent zufrieden, im März 2013 betrug dieser Wert noch 69 Prozent gegenüber 26 Prozent weniger zufriedenen Schanzern.

Es dürfte nicht überraschen, dass 91 Prozent der CSU-Wähler und 66 Prozent der Anhänger der FW mit der Politik in der Stadt zufrieden sind. Überaus bemerkenswert ist, dass auch 66 Prozent der Ingolstädter SPD-Anhänger den Demoskopen von Forsa verrieten, mit der Kommunalpolitik zufrieden zu sein.

Der Anteil der Zufriedenen ist in der Altersgruppe 18 bis 29 mit 73 Prozent genauso groß wie in der Generation 60 plus. Allerdings sind bei den Jüngeren 16 Prozent „weniger zufrieden“, bei den Senioren sind es 25 Prozent. Die Differenz zu 100 Prozent bezeichnet den Anteil derer, die mit „weiß nicht“ geantwortet haben; das gilt für alle Analysen in der Forsa-Studie.

Bei der Frage nach der politischen Kompetenz hat die CSU stark zugelegt: Der Wert stieg im Vergleich zum Oktober um sieben Prozentpunkte auf 51 Prozent. Bei der Forsa-Studie im März 2013 hatten noch 36 Prozent aller Befragten die CSU zur kompetentesten Partei erklärt. Weit abgeschlagen die SPD: Nur neun Prozent trauen ihr zu, „mit den Problemen in Ingolstadt am besten fertig zu werden“, so der Wortlaut der Fragestellung.

Die Sympathien der SPD-nahen Schanzer für die CSU sind nicht zu übersehen: 22 Prozent trauen es der Union am ehesten zu, die Probleme zu lösen. Bei den Freunden der Grünen zeigen sogar 36 Prozent eine Affinität zur CSU, bei den FW sind es 16 Prozent – gegenüber 87 Prozent der CSU-Anhänger, die von ihrer Partei fest überzeugt sind. Weitaus weniger Vertrauen haben SPD-Fans in die eigenen Leute: 41 Prozent halten die SPD für die fähigste Partei.

Eine Beobachtung wirft Fragen auf: Es ist die auffällige Differenz zwischen dem starken Vertrauen in die Kompetenz der CSU (51 Prozent) und der Bereitschaft, am 16. März auch für sie zu stimmen, denn das wollen der neuen Studie zufolge 44 Prozent (siehe oben). Forsa-Chef Manfred Güllner erklärt das so: „Auf Landesebene hat die CSU ihr Tief überwunden und klar an Konturen gewonnen.“ Das zeigten die Siege bei der Landtags- und der Bundestagswahl. „Auf kommunaler Ebene hat die CSU aber stärkere Konkurrenz“, sagt Güllner, zudem werde die Union ihr Anhängerpotenzial nicht voll ausschöpfen können, denn die Wahlbeteiligung drohe, gering zu werden. Forsa zufolge wollen derzeit 68 Prozent der Schanzer abstimmen. In der Oktoberumfrage waren es noch 74 Prozent. Die Über-60-Jährigen sind am wahlwilligsten: 82 kündigten ihren Urnengang an. Bei den 18- bis 29-Jährigen wollen nur 54 Prozent mitmachen.