Ingolstadt
Thekenmannschaft mit Ambitionen

Beim Ingolstädter Halbmarathon laufen Einzelkämpfer und Stammtisch-Teams mit

27.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:54 Uhr

Ingolstadt (DK) Christopher Pross, 29, steht an der Konrad-Adenauer-Brücke und wartet auf seine Freunde. Die Sonne scheint, und eine kühle Frühlingsbrise lässt die Blätter an den Bäumen im Wind rascheln.

Es sind perfekte Bedingungen für eine letzte Trainingseinheit vor dem 16. Ingolstädter Halbmarathon, der am kommenden Samstag stattfindet. Nach und nach kommen die drei Freunde an, mit denen Pross sich gestern zum Laufen verabredet hat.

Die Männer kennen sich vom Stammtisch. Für den Halbmarathon haben sie zwei Teams gemeldet, den Mittwochs-Stammtisch und die "Drunken Masters". Pross läuft für den Mittwochs-Stammtisch. Das Team heißt so, weil sich die Läufer jeden Mittwochabend zum Essen treffen. Ein Stammlokal haben sie nicht. Pross arbeitet seit vier Jahren als Medizinphysiker im Klinikum Ingolstadt. Er ist zum dritten Mal beim Halbmarathon dabei und peilt eine Zeit von unter zwei Stunden an. Dafür brauche er Musik auf den Ohren, auch wenn die laut Reglement verboten sei, sagt er. Auch die neue Streckenführung sieht Pross kritisch: "Ich finde es schade, dass dieses Jahr die Innenstadtrunde wegfällt."

Teamkollege Matthias Fuchs, 31, nickt. "Es ist gemein, dass man vor dem Endspurt noch mal am Ziel vorbeilaufen muss", sagt er. Fuchs arbeitet als Ingenieur bei Audi und ist zum zweiten Mal beim Halbmarathon dabei. "Mein Geheimrezept ist Kopf ausschalten und Loslaufen", erzählt er. Sein Ziel ist eine Zeit von unter 1:45 Stunden.

Manuel Heinloth, 35, läuft für das Team "Drunken Masters". Die Mannschaft besteht aus Stammgästen der Diskothek Amadeus. Heinloth ist Braumeister bei Hofmühl in Eichstätt und schon zum achten Mal dabei. "Ich hoffe, dass das Publikum die Läufer trotz der ungewohnten Route so lautstark anfeuert wie in den letzten Jahren", sagt Heinloth.

Sein Teamkollege Markus Alt, 36, ist Gründungsmitglied der "Drunken Masters". Seit 2003 war er jedes Jahr dabei. Er erinnert sich an einen Aushang im Amadeus mit dem Motto: "Auch Säufer können laufen." "Das Team ist eine super Truppe, die einfach Spaß am Laufen hat", sagt der Finanzbeamte Alt. Wegen einer Verletzung konnte er nur zweimal für den Halbmarathon trainieren. "Ich will trotzdem eine Zeit von unter 1:30 Stunden schaffen", erzählt Alt.

Michael Schütte trainiert bei jedem Wetter. Auch am Montagabend als Schütte, 31, trotz des einsetzenden Regens wieder einmal an der Donau entlangläuft. Er muss jede Woche 50 Kilometer schaffen. So steht es im Trainingsplan. "Am meisten freue ich mich, dass ich ab Samstag wieder Bier trinken darf", sagt Schütte.