Ingolstadt
Zwölf Meter bunte Tradition

Seit Samstag steht auch in der Innenstadt vor dem Wochenmarkt ein Maibaum

03.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:21 Uhr

Mit vereinten Kräften wurde der erste Maibaum in der Innenstadt in die Höhe gehievt - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Einer guten Dreiviertelstunde äußerster Kraftanstrengung und der Unterstützung einiger hundert PS eines Traktors bedurfte es, dann stand er in seiner vollen Pracht – der erste Maibaum in der Innenstadt vor dem Wochenmarkt auf dem Vorplatz des Stadttheaters.

Am Samstagvormittag war es so weit: Einige Standbetreiber, unter ihnen Ideengeberin Karin Dauer sowie Christian Waldinger, Franz Wunderle und Richard Wolkersdörfer, machten sich an die Arbeit und stemmten einen zwölf Meter langen, blau bemalten Fichtenstamm mit den zwölf Zunftschildern der auf dem Markt vertretenen Beschicker in die Höhe. Nicht ganz einfach, wie sich herausstellen sollte. Denn der Schaft, in den der Stamm versenkt werden sollte, ist in der Nähe der Treppen zum Stadttheater in das Pflaster eingelassen. Da war einiges an Geschicklichkeit gefragt, bis der Baum mit den am Stamm eingehängten Scheren von den beiden Gruppen so einjustiert war, dass er senkrecht aufgestellt werden konnte. Denn die fleißigen Marktkaufleute mussten den Baum auch über die Stufen des Theaters manövrieren. Viele Zuschauer verfolgten das Spektakel entsprechend gebannt und aus sicherer Entfernung.

Unter ihnen auch Bürgermeister Sepp Mißlbeck, der nach der erfolgreichen Aktion ein kleines Fass Freibier anstach. Anschließend gab es Bier und frische Brezen für alle. Dazu zünftige Blasmusik.

Das Aufstellen des Baums verknüpfe die Traditionen von Wochenmarkt und Maibaum als Wahrzeichen der Handwerksgilden, sagte Mißlbeck bei seiner Begrüßungsrede. Es werde so ein Eckstein der Ingolstädter Bürgerschaft erhalten. Den Marktbetreibern bescheinigte er außerdem Überzeugung und Durchhaltevermögen. Denn die Genehmigung fürs Aufstellen zu bekommen sei nicht einfach gewesen, räumte Dauer ein. Und das Aufstellen selbst? „Das Anschieben war schlimm“, sagte sie anschließend nach dem ersten Schluck Bier zur Erfrischung. „Aber es war ein schönes Gefühl, als er da stand.“ Der Maibaum soll von nun an jedes Jahr beim Wochenmarkt aufgestellt werden.