Ingolstadt
Zwischen Tradition und Innovation

IG Metall feiert ihr 125-jähriges Bestehen in der Eventhalle mit Django Asül

30.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:36 Uhr

Der Stargast bei der Jubiläumsfeier in der Eventhalle war Kabarettist Django Asül. - Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Seit 125 Jahren gibt es die IG Metall. Das Jubiläum der größten Einzelgewerkschaft in Europa wurde im Anschluss an die Delegiertenversammlung gestern auch in Ingolstadt im Beisein vieler Mitglieder und Ehrengäste gefeiert. Stargast war der Kabarettist Django Asül.

Im Juni 1891 wurde der Deutsche Metallarbeiter-Verband (DMV) gegründet - der Vorläufer der IG Metall. Ziel war es, die Arbeits- und Lebensbedingungen gemeinsam zum Besseren zu verändern. Weg von der Sechs-Tage-Woche mit 55 Arbeitsstunden und einem Normurlaub von 15 Tagen im Jahr. In den vergangenen 125 Jahren hat die Gewerkschaft viel von ihren Vorhaben erreicht und vertritt heute etwa 2,3 Millionen Mitglieder bundesweit. Davon aktuell (Stand 30. Juni) fast 50 700 Mitglieder in Ingolstadt. Das sagte Bernhard Stiedl, Zweiter Bevollmächtigter der IGM-Geschäftsstelle Ingolstadt, in seiner Rede zur Delegiertenversammlung. Damit konnte er einen neuen Mitgliederrekord verkünden. Ingolstadt habe mit einem Zuwachs von etwas über fünf Prozent damit seine Position als drittgrößte Geschäftsstelle in Deutschland halten können. Auch die Erträge seien im Mai dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um über elf Prozent auf fast 1,6 Millionen Euro gestiegen. Die Aufwendungen für Personal sanken dagegen im Vergleich zu 2015 um fast sechs Prozent auf rund 771 000 Euro. Stiedl ging zudem noch einmal auf den "unerwartet rauen" Start in die Tarifrunde und die damit einhergehenden Warnstreiks ein, an denen sich alleine in Ingolstadt 23 000 Kollegen beteiligten. "Bei der aktuell niedrigen Preissteigerungsrate bedeuten die 2,8 Prozent ein kräftiges Plus in unserem Geldbeutel", kommentierte er das Ergebnis.

Zum Auftakt der Festveranstaltung ging Stiedl unter anderem auf den Wandel der Arbeitswelt und der Einheitsgewerkschaft ein. Er appellierte an die Zuhörer, sich angesichts rechtsradikaler Umtriebe nicht hineintreiben zu lassen in Feindschaft und Hass gegen andere Menschen. "Im Betrieb kennen wir keine Trennung zwischen Christen und Moslems, zwischen Schwarz und Weiß", so Stiedl. Gleichwohl sollten soziale Ungleichheiten im Land aufgehoben und die Ärmsten nicht als Sündenböcke der Gesellschaft abgestempelt werden.

Johann Horn, Erster Bevollmächtigter der IGM-Geschäftsstelle Ingolstadt, schaute in seiner Rede unter anderem in die Zukunft der Arbeitswelt. Einer der häufigsten Begriffe, der dabei genannt werde, heiße Industrie 4.0, die vierte industrielle Revolution, die vor allem geprägt sei von der Vernetzung aller Dinge, die im Produktionsprozess eingesetzt würden, so Horn. "Ein wichtiger Entwicklungsstrang auch für die Zukunft der IG Metall", sagte er und nannte als konstruktives Beispiel eines Teilaspekts der Umwälzungen im Produktions- und Arbeitsmarkt den Einsatz von 3D-Druckern. "Unsere Aufgabe ist es dabei, demokratische Entscheidungsprozesse herbeizuführen, wie und zu welchem Zweck dieses Internet der Dinge, die alles mit allem vernetzende Technologie, eingesetzt wird, was da produziert wird und wer was mit welchen Daten macht", sagte Horn und forderte zugleich Mitbestimmung 4.0 und Sozialstaat 4.0.

Gefeiert wurde nach den Reden natürlich auch. Kabarettist Django Asül trat dabei ebenso auf wie die Band Kulturschock.