Ingolstadt
Zwei Wirte weniger im Gastronomenverband

Enzersberger und Montuori haben den Vorstand verlassen Drei verbliebene Mitglieder "ziehen die Aufgabe durch"

19.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr

Er will die Verbandsarbeit mit anschieben: Anton Wittmann, Wirt der Antoniusschwaige. - Foto: Archiv

Ingolstadt (DK) Der Vorstand des Hotel- und Gaststättenverbands, Kreisstelle Ingolstadt, ist zuletzt in leichte Turbulenzen geraten: Der Vorsitzende Manfred Enzersberger trat schon vor einiger Zeit zurück, und auch sein Stellvertreter Sandro Montuori, der Wirt des Corso Italia, schied aus dem Führungskreis aus. Der besteht jetzt nur noch aus drei Personen, die wie Enzersberger und Montuori 2016 gewählt worden sind: Es sind der zweite stellvertretende Vorsitzende Martin Müller (Mooshäusl), Schriftführerin Marlene Bauer (Hotel Bauer) und Kassier Anton Wittmann, der Wirt der Antoniusschwaige.

Er vertritt den Kreisverband als Sprecher. Und gab gestern auf DK-Anfrage den aktuellen Stand bekannt: "Der Vorstand ist auch mit drei Personen rechtlich handlungsfähig. Wir teilen uns die Führungsaufgaben."

Und zwar bis zu den turnusmäßigen Wahlen im November dieses Jahres. Das Trio Bauer, Müller und Wittmann traut sich diese Aufgabe zu. Auch wenn es viel Aufwand erfordert, denn Engagement im Verband ist natürlich ein Ehrenamt, das die Gastronomen neben ihrem Geschäft ausüben. "Aber wir haben uns in den Vorstand wählen lassen, und deshalb ziehen wir diese Aufgabe auch durch!", sagt Wittmann. "Außerdem sind wir alle im gleichen Alter: unter 35. Wir möchten die Verbandsarbeit anschieben und uns voll dafür einsetzen, unseren Mitgliedern etwas zu bieten." Man habe bereits "ein schönes Programm zusammengestellt".

Wittmann erzählt, wieso sich Enzersberger und Montuori aus dem Vorstand zurückgezogen haben: "Als im vergangenen Herbst das Insolvenzverfahren gegen Enzersbergers Firma eröffnet worden ist, konnte er das mit seinem Amt als Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbands nicht in Einklang bringen." Corso-Wirt Montuori sei zurückgetreten, "weil er in der Theresienstraße ein weiteres Lokal aufmacht" (siehe den Artikel oben). Da bleibe wenig Zeit für Wirken im Verband.

Das junge Führungstrio hat seine Ziele fest im Visier: "Wir wollen die gute Kooperation mit der Ingolstadt Tourismus und Kongress GmbH weiter pflegen und haben uns deshalb schon mit deren Geschäftsführer Jürgen Amann getroffen", so Wittmann. "Es geht vor allem darum, was die Ingolstädter Wirte und Hoteliers im Jubiläumsjahr ,200 Jahre Frankenstein' heuer noch alles machen können, und natürlich während der Landesgartenschau 2020. Die ist für uns ein ganz wichtiges Thema!" Denn eine so große Chance für alle Gastgeber im Kreisverband wolle gut vorbereitet sein.

Wittmann und Kollegen wagen sich auch auf ein heikles, da politisch vermintes Terrain. Doch es betrifft die Interessen von Gastronomen, deshalb wird der Verband dort aktiv. Stichwort Kongresshotel auf dem alten Gießereigelände: "Wir haben Vertreter des Hotelbetreibers Maritim eingeladen und wollen uns anhören, was in Ingolstadt geplant ist", sagt Wittmann. Es sei gerade jetzt an der Zeit, nachzuhaken, "denn komischerweise tut sich momentan auf dem Gelände nichts".

Im Jahresprogramm des Verbands findet man auch Fortbildungsveranstaltungen, etwa "zu neuen Steuerthemen" oder "zur Kassennachschau." Und zu zentralen Themen der Zukunft. Allen voran die Digitalisierung: "Es gibt etwa Schulungen zu Auftritten von Gastronomiebetrieben bei Facebook, Google und Instagram." Daran komme ein Wirt heute nicht mehr vorbei, sagt Wittmann. Buchungsportale sind ebenfalls ein Thema von Seminaren. Verbunden mit der Frage: Wie umgehen mit Bewertungen? Was tun, wenn sich jemand auf einem Portal auf ein Lokal oder Hotel einschießt? Wittmann: "Das kann existenzbedrohend sein!"