Ingolstadt
Zauberlehrlinge am Kartentisch

Zwölf Männer und Frauen ermitteln Ingolstadts besten "Wizard"-Spieler

09.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:58 Uhr

Magisches Spiel: Steven Bartz, Katja Jordan, Karl-Heinz Danner und Heribert Bartz (von links) legen ausnahmsweise ihre Karten offen. Wer bei Wizard die meisten Punkte holt, darf zur Deutschen Meisterschaft nach Kassel reisen - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Wer ist der beste Magier im Land? Um diese Frage zu klären, treffen sich deutschlandweit zurzeit Anhänger des Kartenspiels „Wizard“, um ihren Meister zu ermitteln. Am Samstag wurden die magischen Karten auch im Neuburger Kasten gemischt.

Die besten drei Spieler dürfen sich auf eine Teilnahme bei der Deutschen Meisterschaft im Juni in Kassel freuen.

„Wizard ist ein Stichspiel“, erklärt Manfred Lefmann, Vorstand des Ali Baba Spieleclubs Ingolstadt. „Man muss nicht nur die meisten Stiche sammeln, sondern man muss auch noch ansagen, wie viele Stiche man sammeln wird.“ Ein Spiel, bei dem es also auch ums Prophezeien geht.

„Macht man mehr Stiche, als man angesagt hat, verliert man Punkte“, so Lefmann weiter. Insgesamt zwölf Spieler haben sich am Samstagnachmittag im Neuburger Kasten eingefunden, darunter zwei junge Frauen. Sie teilen sich auf in drei Gruppen und spielen jeweils drei Runden, bevor die Besten unter ihnen noch eine Finalrunde austragen. Auch kleine Preise gibt es in dieser Vorrunde zur Deutschen Meisterschaft schon zu gewinnen: Lefmann hat für die Sieger drei Kartenspiele mitgebracht. Außerdem erhält jeder Teilnehmer einen Pin zum Anheften.

„Rot ist Trumpf“, sagt Lefmann in die Runde, nachdem er an jeden seiner Mitspieler und an sich selbst drei Karten verteilt hat. Diese tragen mystische Symbole und fantasievolle Zeichnungen und erinnern irgendwie an eine Zauberwelt aus „Herr der Ringe“. Danach legt Lefmann den Rest des Stapels aufgedeckt auf den Tisch. Nun muss jeder Spieler ansagen, wie viele Stiche er „voraussieht“. „Einen“, kündigt der erste Spieler an. „Einen“, sagt auch der zweite Spieler. Lefmann wagt mehr: „Zwei“, sagt er an. „Keinen“, prophezeit der vierte Spieler für sich.

Je mehr Runden gespielt sind, desto mehr Karten erhält jeder einzelne Spieler ausgehändigt. Das würde das Spiel zum Schluss hin noch spannender machen, weiß Lefmann. Außerdem befinden sich im Spiel acht Sonderkarten: Vier Narren und vier Zauberer. „Ein Narr gewinnt niemals einen Stich, ein Zauberer aber in jedem Fall“, erklärt der Experte.

Die erste Siegerin des Tages heißt Katja Jordan. Die 18-jährige Lentingerin ist mit ihrem Vater hergekommen und hat beim ersten Spiel gleich richtig abgeräumt: Mit 280 Punkten hat sie die komplette männliche Konkurrenz an ihrem Tisch ausgestochen. Was ihr an „Wizard“ am besten gefällt? „Dass man vorher sagen muss, wie gut man ist“, antwortet sie. Das Spiel beherrscht sie schon seit etwa drei Jahren. Große Ambitionen auf den Vorrundensieg hat sie aber gar nicht so sehr: „Ich wollte einfach spielen. Zu Hause spielt niemand mehr mit mir, weil ich dauernd gewinne“, sagt sie überzeugt und sorgt so dafür, dass ihre gesamten Mitspieler in schallendes Gelächter ausbrechen. Allerdings mehr aus Anerkennung über so viel Coolness.

Schließlich formieren sich die zwölf Spieler für die zweite Runde und tauchen erneut ein in die sagenhafte Welt des Kartenspiels mit seinen Prophezeiungen und Vorhersagen.