Ingolstadt
Wo jeder Handgriff sitzt

Vorkommando des Circus Krone errichtet die vier Hauptmasten des größten Zirkuszelts der Welt

17.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:24 Uhr
Die berühmten Kronen warten im Regen auf dem Ingolstädter Volksfestplatz darauf, auf die vier Hauptmasten platziert zu werden. −Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Am Dienstagabend um 20 Uhr findet die festliche Abendpremiere des Circus Krone statt. Am Freitag baute ein Vorkommando schon einmal die vier riesigen Hauptmasten des Zelts auf dem Volksfestplatz in strömendem Regen auf.

Die rund 40 Mitarbeiter des Vorkommandos errichten mit vereinten Kräften die vier Hauptmasten des größten Zirkuszelts der Welt. Alle sind in neonfarbene Regenmontur gekleidet. In ihrem eingespielten Team sitzt jeder Handgriff. Die meisten sind schon seit Jahren dabei, mehrere Abteilungschefs koordinieren den Aufbau der „rollenden Stadt“ präzise. „Der Regen heute ist nur unangenehm, stört uns aber nicht“, erklärt Max Siemoneit-Barum, stellvertretender Betriebsinspektor und Tierschutzbeauftragter des Circus Krone.

Gerade baut das Vorkommando das große Stallzelt für die Elefanten auf, die kleineren Stallungen für die anderen Tiere werden später einfach zusammengesteckt. Alles folgt einem bis ins kleinste Detail ausgearbeiteten Aufbauplan, den Zeltmeister Andon Kirov und der Betriebsinspektor festlegen. Das Team schafft es, die 23 Meter hohen Stahlmasten des Hauptzelts, auf welche dann die Kronen, Symbol des Zirkus’, gesetzt werden, in nur wenigen Stunden aufzustellen.

Die Zeltplane wird Sonntagnacht geliefert, die Tiere sollen am Sonntagabend eintreffen, berichtet Siemoneit-Barum. Nach der Ankunft des Materialwagens wird der riesige Leinwandpacken ausgerollt. Allein das Dach des Zirkuszeltes besteht aus 30 Teilen und überspannt eine Fläche von rund 3000 Quadratmetern, was fast der Größe eines Fußballfeldes entspricht. Die Männer knüpfen einzelne Planen aneinander, ziehen das Dach hoch, hängen die Rundleinwand ein, fixieren die Sturm- und Rondellstangen und schlagen die vielen hundert Eisenanker ein.

Anschließend wird noch das Gradin, wie man die runde Zuschauertribüne in einem Zirkuszelt nennt, in nur neunzig Minuten aufgestellt. „Am Montag in der Früh kommt die Inneneinrichtung, und bis Mittag ist dann eigentlich alles für die Premiere fertig“, erzählt der stellvertretende Betriebsinspektor.

Der Traditionszirkus aus München gastiert zum ersten Mal seit drei Jahren wieder auf dem Volksfestplatz. Zum 110-jährigen Bestehen von Europas größter Manegen-Show wird ein Jubiläumsprogramm mit dem Titel „Evolution“ präsentiert.

Der Zirkus hat der Stadt Ingolstadt außerdem ein großes Geschenk gemacht: Direktorin Christel Sembach-Krone ließ 1000 Freikarten für Sozialbetreute und Heimkinder überreichen.