Ingolstadt
Wo die Primark-Laster fahren

Der Textil-Discounter will mit einem Umbau am Holzmarkt eine Anlieferzone schaffen

09.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:26 Uhr
Der Holzmarkt, wie die Ingolstädter ihn kennen: Links neben den Giebelhäusern steht ein Gebäude, das zum Komplex der City-Arcaden gehört. Dieses Haus soll umgebaut werden und eine große Lkw-Zufahrt für die geplante Primark-Filiale in der Ludwigstraße bekommen. −Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Die bevorstehende Ansiedlung des irischen Textil-Discounters Primark verursacht nicht nur großes Aufsehen in der Geschäftswelt und bei den künftigen Kunden. Auch die geplante Anlieferzone des Unternehmens am Holzmarkt dürfte unter den Ingolstädtern einige Diskussionen auslösen.

Denn was Primark dort vorhat, verändert den Platzcharakter. Der Holzmarkt hat in den vergangenen Jahren schon einige Umgestaltungen hinter sich gebracht. Inzwischen ist es zumindest gelungen, die ständig um die Parkplätze kreisenden Autos etwas zu bändigen, indem man die Stellflächen anders angeordnet hat.

Wie berichtet, hat der Eigentümer der City-Arcaden in der Ludwigstraße, Redefine International, Ende Februar bestätigt, dass Primark den Mietvertrag für eine Filiale in Ingolstadt mit rund 5200 Quadratmetern Verkaufsfläche unterzeichnet hat. Das Geschäft ist die erste Niederlassung des Textilriesen in Bayern überhaupt. Wie aus der Stadtverwaltung zu erfahren war, soll bereits die öffentliche Ankündigung einer neuen Primark-Filiale für Anfragen anderer Firmen gesorgt haben, die ebenfalls Interesse an einem Standort in der Innenstadt zeigen.

In der Bauverwaltung ist inzwischen eine andere Anfrage eingegangen: Der Eigentümer der City-Arcaden will sich die Genehmigung dafür holen, dass Primark seine Filiale von der Rückseite aus mit Lastwagen beliefern kann. Das geht aber nicht ohne einen größeren Umbau an einem bestehenden Holzmarkt-Gebäude, das zum City-Arcaden-Komplex gehört. Laut Plan von Redefine International soll das Haus, vor dem jetzt die Litfaßsäule steht, einen Giebel und vor allem eine große, Lkw-taugliche Toreinfahrt bekommen. Vorgesehen ist ferner, dass drei Parkplätze vor der Einfahrt wegfallen und die Anlieferspur auf dem Holzmarkt durch einen Farbwechsel im Betonpflaster eigens gekennzeichnet wird.

Ob die Bauvoranfrage so durchgeht, steht noch nicht fest. „Die Beteiligung der Nachbarn muss sichergestellt sein“, sagte Stadtsprecher Gerd Treffer zum DK. Bislang hätten die Grundstücksnachbarn dazu nicht Stellung genommen. Treffer bezieht sich auf das Bauordnungsamt. Demnach bestünden „baurechtlich gegen die vorgesehenen Maßnahmen keine Bedenken“. Insoweit komme es nun zunächst „auf die Vorlage der nachbarschaftlichen Positionen an“.

Für das – häufig junge – Publikum, das sich später bei Primark mit Klamotten zu Tiefpreisen eindecken wird, spielt es wohl überhaupt keine Rolle, von wo die Laster die Ware anliefern. Wie es der irische Discounter schafft, so günstig anzubieten, beantwortet er auf seiner Homepage: „Wir verlassen uns auf Mundpropaganda. Im Gegensatz zu anderen Marken geben wir kein Geld für auffällige Werbung aus.“