Ingolstadt
Wikinger auf Friedensmission

Bei der Tour International Danubien gehen zwei Österreicher in einem nachgebauten Langschiff auf große Fahrt

26.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:52 Uhr

Donauwikinger: Josef Stren (mit Helm) und Reinhard Sovinz an Bord der "Freydis", Nachbau eines echten Wikingerbootes. - Foto: Hauser

Ingolstadt (jhh) Auf der Donau wird seit 1956 jedes Jahr die längste Kanu- und Ruderwanderfahrt der Welt, die Tour International Danubien (TID) veranstaltet. Sie führt von Ingolstadt aus durch Österreich, die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien und Rumänien.

Sie endet Anfang September nach 2516 Kilometern in Sfantu Gheorghe an der Donaumündung am Schwarzen Meer.

Am Sonntagmorgen legten rund 135 Kanuten in Ingolstadt ab. Tags zuvor hatte der Faltbootclub zur offiziellen Eröffnungsfeier geladen. Die meisten Flussfahrer stammen aus den Donau-Anrainerstaaten. "Es sind aber auch Gäste aus England und den Niederlanden mit dabei", erklärt Carsten Negele vom Faltbootclub. Bei den Teilnehmern ist durchaus körperliche Fitness gefragt, stehen ihnen doch Tagesetappen zwischen 40 und 60 Kilometern bevor, um den Zeitplan einhalten zu können.

Mit am Start sind die Österreicher Josef Stren und Reinhard Sovinz mit ihrer Crew. Sie nehmen die Strecke ins Schwarze Meer mit einem Wikinger-Langschiff in Angriff. Es ist ein Nachbau des bekannten Oseberg-Schiffs, das Anfang des 20. Jahrhunderts von Archäologen in Norwegen ausgegraben wurde. "Allerdings ist es nur etwa halb so groß wie das Original", erklärt Konstrukteur Sovinz.

Die Tour International Danubien ist als Friedensfahrt gedacht. "Von Anfang an stand dabei die Förderung von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Donauländer im Mittelpunkt", heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Das gilt auch für die beiden österreichischen Wikinger, die anders als ihre skandinavischen Vorbilder nicht auf Brandschatzung und Eroberung aus sind. "Wir wollen das Geschichtsbild da ein bisschen zurechtrücken", sagt Stren mit einem Augenzwinkern. Wer will, kann die Fahrt der "Freydis" über Facebook auf der Seite "Donauwikinger" verfolgen.

Am Tag vor dem Start begrüßten Umweltreferent Rupert Ebner und Stadtrat Franz Liepold die Teilnehmer der großen Fahrt und wünschten ihnen einen guten Verlauf der Tour. Über das Netzwerk Danubeparks kooperiere Ingolstadt bereits seit zehn Jahren mit 15 Schutzgebieten entlang der Donau, die auf der Tour auch die landschaftlichen Höhepunkte an der Donau markierten, erklärte Ebner.