Ingolstadt
Wie auf dem Basar

Integrations- und Bildungsverein feierte am Wochenende sein Familienfest

03.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:21 Uhr

Ebru heißt die orientalische Handwerkskunst, bei der weiße Seidentücher auf fast schon magische Weise mit bunten Farbmustern verziert werden. Tülay und Mustafa Ates aus Mittelanatolien zeigten den Besuchern des Festes, wie das funktioniert - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Orientalische Basar-Atmosphäre herrschte von Donnerstag bis Sonntag wieder auf dem Gelände des Integrations- und Bildungsvereins Ingolstadt (IBV) an der Hindenburgstraße. Dieser feierte, wie jedes Jahr, vier Tage lang sein Familienfest.

An den Ständen rund um den Platz wurde gekocht, gegrillt und gebacken, so dass das leibliche Wohl für die Besucher beim Rundgang nicht zu kurz kam. Die Auswahl an Waren war riesig: Naturkosmetik und Körperpflege mit Aloe Vera, historische Bücher, Parfüms, Damenbekleidung, um nur einige Attraktionen zu nennen. Daneben wurden türkische Spezialitäten wie Simit – eine Art türkische Brezen – und Kumpir – eine gefüllte Kartoffelspezialität – gereicht. Wie jedes Jahr war auch der Migrationsrat der Stadt Ingolstadt wieder mit einem Informationsstand vertreten.

Zwar spielte das Wetter heuer nicht so mit wie erwünscht. „Aber wir sind zufrieden“, sagt Azam Camil vom IBV. „Die Leute kommen nicht nur kurz vorbei, sondern bleiben Stunden, um Freunde und Bekannte zu treffen.“ Eine politische Delegation – darunter OB Christian Lösel und der CSU-Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl – schaute bereits zur Eröffnung beim Fest vorbei, berichtete Camil.

Auch die traditionelle orientalische Kunst war dieses Jahr wieder stark vertreten. Tülay und Mustafa Ates aus Mittelanatolien zeigten den Besuchern, wie sie weiße Seidentücher in Sekundenschnelle mit bunten Mustern verzierten. Farbecht und tragbar, versteht sich. Ebru heißt diese alte Handwerkskunst. Mustafa sprenkelt die Farben dazu dezent mit einem Pinsel in eine Spezialflüssigkeit, die er zuvor in eine flache Wanne gießt. Tüley zieht anschließend mit einem Metallstift und einem Kamm das Muster in die Farben. Danach legt das Künstlerehepaar das Tuch hinein und zieht es bereits nach wenigen Sekunden wieder ab. Fertig ist ein buntes, modisches Halstuch aus echter Seide.

Zu sehen gab es an den vier Tagen außerdem handgemachten Schmuck und Relief-Teller sowie Salz aus einer 1500 Jahre alten Miene, das mit 70 Mineralien versetzt ist und sowohl zum Kochen als auch als Badesalz eingesetzt werden kann.