Ingolstadt
Wenn Tassen unter den Hammer kommen

Versteigerung zum Abschluss der Ausstellung "Funke Fengel" im Museum für Konkrete Kunst

25.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:46 Uhr

Versteigerung auf allen Ebenen: Auktionator Richard Gruber hatte keine Probleme, zum Schluss der Ausstellung "Funke Fengel" die dazugehörigen Tassen an den Mann und die Frau zu bringen. - Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) Richard Gruber hat Glück, dass er an diesem Sonntagnachmittag Tassen versteigern darf. Denn "Tasse" reimt sich so schön auf "Klasse", "Masse" oder "Rasse", "entlasse" oder "verpasse", was ihm seine Arbeit wesentlich erleichtert.

Der Mann mit der Fliege und dem Hammer war Auktionator bei der gestrigen Finissage im Museum für Konkrete Kunst, bei der insgesamt 80 Tassen unter den Hammer kommen - wobei das natürlich nicht wörtlich zu nehmen ist. Zudem ist Richard Gruber ein äußerst unterhaltsamer Auktionator, der die Tassen in Reimform (!) anpreist.

Mit dem gestrigen Sonntag endete die Ausstellung "Funke Fengel. Martin Fengel zu Gast in der Designsammlung Funke". In den vergangenen Jahren hatte das Museum ein umfangreiches Konvolut an Designobjekten von dem norddeutschen Sammlerehepaar Funke als Schenkung erhalten, die der Münchener Künstler Martin Fengel in der gleichnamigen Ausstellung präsentiert hat. Unter den Hammer kamen rund 80 bunte Sammeltassen, die die Besucher im Laufe der Ausstellung dem Museum geschenkt haben. Mit dem Aufruf "Noch alle Tassen im Schrank" hatte das Museum für Konkrete Kunst die Gefäße eingesammelt, um die Vielfalt von Form und Dekor der Porzellanindustrie aufzuzeigen. Gestern wurden die Tassen, die in der Ausstellung "Funke Fengel" Teil der Präsentation waren, versteigert. Der Erlös kommt dem Kreativlabor des Museums für kommende Projekte zugute.

Als erfahrener Auktionator musste Richard Gruber die Gäste im Museum nicht lange bitten. Schon nach kurzer Zeit ging das erste Objekt für fünf Euro weg. Mehr wollte keiner bieten. Und damit war das Eis gebrochen. Bei der zweiten Tasse fand sich sofort eine Bieterin, die das Objekt ihrer Begierde für ebenfalls fünf Euro gut verpackt mitnehmen konnte. "Mir gefällt das schlanke Design", sagte Doris Sperr. Sie selbst sammelt keine Tassen, aber es ist eine Erinnerung an ihre Mutter. "Für sie war das was Besonderes." Doch da ging schon noch mehr. Um eine unglaublich kitschige, bonbonfarbene Vermählungstasse mit der Aufschrift "Sei glücklich" entspann sich ein packendes Duell, das bei einem Zuschlag von 30 Euro erst endete. Und so ging es munter weiter.

Vor der Auktion fand um 14 Uhr die letzte Kuratoren-Führung zu der Ausstellung "Funke Fengel" statt. Für die adäquate Verpflegung sorgte die Kaffeebar von District Five. Parallel dazu konnten die Besucher im Rahmen der "SonntagsKunst!" unter Anleitung von Laura Pöhlmann, Inhaberin der Porzellanmanufaktur tausend320, selbst Gefäße aus Porzellan gießen.

Von heute an bis 16. März ist das Museum für Konkrete Kunst geschlossen. Ab Sonntag, 18. März, wird die Ausstellung "Carlos Cruz-Diez. Color in Motion" gezeigt.