Ingolstadt
Einmal zur Ruhe kommen

Polizisten des Präsidiums Oberbayern-Nord feierten Adventsgottesdienst im Münster

07.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:06 Uhr

"Der Friede sei mit dir": Unter diesem Motto stand heuer der Adventsgottesdienst der Polizisten aus dem Gebiet des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord. - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Zur Vorweihnachtszeit nimmt der Stress im Job und in der Familie zu. Da braucht es Ruhepunkte, um für einen kurzen Moment den Alltag vergessen zu können und sich wieder auf sich selbst besinnen zu können.

Vor allem, wenn man in einem höchst arbeitsintensiven und besonders stressigen Beruf arbeitet: Im voll besetzten Münster feierten gestern Polizistinnen und Polizisten aus dem Gebiet des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord ihren Adventsgottesdienst.

"Das Liebfrauenmünster ist ein Ort der Besinnlichkeit", sagte Polizeipräsident Günther Gietl zur Begrüßung. So sei es für die Kolleginnen und Kollegen, die - wie mehrfach berichtet - durch Unterbesetzung und die häufigen Einsätze im bayerischen Transitzentrum ständig unter Strom stehen, auch gut, einmal zur Ruhe zu kommen. Gietl erinnerte auch an die täglichen Berichte von Menschen, die ihre Heimat verlassen müssten, und sagte: "Der Wunsch nach Frieden ist die Sehnsucht aller Menschen."

So lautete das Motto des Gottesdienstes auch "Friede sei mit dir". Und Frieden sei alles andere als selbstverständlich, wie auch Landespolizeidekan Andreas Simbeck in seiner Predigt erklärte. Er erinnerte an die Terroranschläge in Paris im November 2015, als der Terror in Europa angekommen sei. Doch schon zu Zeiten, als Jesus lebte, habe es wenig friedliche Zeiten gegeben. Das Land, in dem Jesus lebte, war besetzt. Und die Pax Romana - der römische Frieden - sei am allermeisten ein Frieden der Siegermächte gewesen. "Frieden ohne Freiheit ist kein Frieden", sagte Simbeck. Man könne deswegen auch nicht dankbar genug dafür sein, dass in Deutschland Religionsfreiheit herrsche.

Auch auf die Bergpredigt kam Simbeck zu sprechen. "Leistet dem, der euch Böses tut, keinen Widerstand. Betet für die Feinde und die, die euch verfolgen." Und am Ende schloss er mit der Fragen: "Warum hat es der Friede unter uns Menschen so schwer"

Erstmals war der Gottesdienst in diesem Jahr auch musikalisch stimmungsvoll untermalt worden. Dazu waren Dekanatsjugendreferent Sebastian Schäfer am Keyboard und Kerstin Schulz gekommen. Die klangvolle und starke Stimme der RadioIN-Moderatorin füllte mit Liedern wie "Imagine" von den Beatles, dem afrikanischen Spiritual "Go Tell It on the Mountain" und dem Song "Nur ein Lied" des deutschen Sängers Alex Diehl das gesamte Münster.