Ingolstadt
Warten auf Napoleon

Im Schlosskeller geht der Betrieb weiter, doch für die Landesausstellung 2015 ist wohl noch ein zweites Lokal nötig – am besten im Schlosshof

11.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:05 Uhr

Er sitzt weiter am gedeckten Tisch: Armin Stangl ist der alte und neue Pächter des Schlosskellers. Er bewirtet dort Gesellschaften aller Art. Eine Museumsgastronomie ersetzt das Lokal jedoch nicht. - Foto: Hauser

Ingolstadt (sic) Die Zeiten der Planungsunsicherheit sind vorbei. Armin Stangl, der alte und neue Pächter des Schlosskellers, kann die Bewirtung nun in größerem Stil anbieten, denn jetzt steht er auf einer soliden vertraglichen Grundlage mit dem Eigentümer des Schlosses, dem Freistaat Bayern.

Wie berichtet, hatte die staatliche Immobilienverwaltung den Betrieb ausgeschrieben. Stangl und sein Geschäftspartner Stefan Wild erhielten den Zuschlag. Sie führen den Schlosskeller (wie schon in den vergangenen zwei Jahren) nicht mehr als klassisches Lokal, sondern als Ort für Feste und Veranstaltungen, der mit Essen beliefert wird.

Ansgar Reiß, der Hausherr im Schloss, freut sich, „dass die Wirte, mit denen wir immer gut kooperiert haben, ihre Arbeit fortsetzen“. Der Leiter des Bayerischen Armeemuseums hoch über dem Schlosskeller fügt allerdings hinzu: Wegen der vielen Tausend erwarteten Besucher der großen Landesausstellung „Napoleon und Bayern“, die nächstes Jahr im Schloss stattfindet, wäre „eine beständige Gastronomie“ samt kompletter Küche, die jeden Tag geöffnet hat, von Vorteil gewesen. „Aber das hätte wegen der hohen Brand- und Denkmalschutzauflagen teure Umbauten erfordert. Das ist natürlich eine ökonomische Frage, das muss sich rechnen“, sagt Reiß. „Deshalb schließe ich mich den Wirten und ihrem Konzept an. Auch wenn sich manche Ingolstädter vermutlich die alte Weinstube im Schlosskeller zurückwünschen, sollte man doch einmal von nostalgischen Vorstellungen Abschied nehmen.“

Die Frage der Gastronomie im Armeemuseum bleibt indessen ungeklärt. „Wir müssen uns für die Landesausstellung um eine Form der Bewirtung bemühen. Eine Gaststätte wäre am besten im Schlosshof angesiedelt“, sagt der Museumsleiter. Und da idealerweise im Zeughaus, das aber weiter auf die Sanierung wartet. Ein Antrag ist gestellt. Die Signale aus München seien grundsätzlich positiv, berichtet Reiß, er weiß aber, dass es wegen der Haushaltsplanung noch einige Jahre dauern wird, bis das stattliche Gebäude im Norden des Schlosshofs neue Pracht erhält. „Das wäre unser Wunschort für eine Gastronomie.“ Wegen der Lage zur sonnenbeschienenen Seite hin sei er prädestiniert für einen Biergarten. Sogar eine gut gewachsene Kastanie steht dort. Da merkt Reiß schmunzelnd an: „Es ist fraglich, ob man das neue Museum für Konkrete Kunst auf dem Gießereigelände um diese alte Linde herumbauen soll. Es ist aber natürlich unstrittig, dass es eine gute Lösung ist, bei uns im Schloss einen Biergarten um die Kastanie herum anzulegen.“