Ingolstadt
Virtuose Darbietungen

Jubiläumsgala der rhythmischen Sportgymnastik des TV 1861 besticht durch hohes Niveau

20.11.2012 | Stand 03.12.2020, 0:48 Uhr

Kleine ganz groß: Die Kindergruppe der Rhythmischen Sportgymnastik des TV 1861 begeisterte die Besucher - Foto: Schuhmann

Ingolstadt (DK) Eine rauschende Gala, die dem sportlichen Akzent ebenso gerecht wurde wie dem ästhetischen Vergnügen, präsentierte die Abteilung Rhythmische Sportgymnastik (RSG) des TV 1861 anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens am Sonntag. Das Publikum im Festsaal des Stadttheaters war begeistert.

Spartenleiterin und Cheftrainerin Inessa Sauer und ihr hoch motiviertes Team hatten sich etwas Besonderes ausgedacht und kein Detail außer Acht gelassen. Die Bühne im Festsaal war zwar etwas kleiner, als es die Sportlerinnen von ihren Wettkämpfen her gewohnt sind, doch reichte sie aus, um das volle Programm entfalten zu können. Als Blickfang diente zunächst einmal eine große Videowand. Links und rechts davon zogen sich je zwei pylonenartige Stoffbahnen nach oben, die farbig angestrahlt wurden und so für weitere optische Akzente sorgten.

Im Mittelpunkt standen natürlich die Sportlerinnen jeden Alters – von den Anfängern, die mit einem „Puppentanz“ bezauberten, bis zu den Meisterschaftsmädchen, deren Kür ein Raunen durch den voll besetzten Saal gehen ließ. Seit Monaten hatte die RSG auf diesen Nachmittag hingearbeitet, und so waren die Darbietungen auf außerordentlich hohem Niveau. Der eine oder andere Fehlgriff mit den Keulen konnte den Gesamteindruck nicht schmälern. Souverän moderiert von Italo Mele, dem Stadionsprecher des FC Ingolstadt, reihte sich Programmpunkt an Programmpunkt. Der „Tanz der Schmetterlinge“ löste den „Bienentanz“ ab, die Meisterschaftsmädchen machten eine Stippvisite in den Karneval von Brasilien oder begaben sich auf die Spuren von Captain Jack Sparrow.

Zum vielseitigen Programm trugen ebenso die „Tarantella“ oder ein „Orientalischer Tanz“ bei, den Annika Daub und Kathrin Stelma einstudiert hatten und der an „Tausend und eine Nacht“ erinnerte; die Hip-Hop-Gruppe ließ es ordentlich krachen.

Die RSG hatte sich zur Gala auch Freunde eingeladen. Die Musik- und Kunstakademie Issakadze und Spielmann zeigte Ballett vom feinsten und präsentierte den „Schneeflockentanz“. Von der Musikschule Georgi Issakadze intonierte Robert Daniel am Piano „Wir danken im Voraus“. Fetzige Einlagen zeigte Tam Tam Dance, die Deutschen Meister im Hip-Hop aus Ingolstadt.

Vom TV 1846 Nürnberg war Elina Lang gekommen, die Siegerin im Bundesfinale SLK 2012, vom SV 1871 Nürnberg-Süd die die mehrfache Bayerische Meisterin Elena Resnikova und die mehrfache bayerische Siegerin Yvonne Hüllweber, vom TS Jahn München Olga Petrenko und vom TSV 1860 München Bernardine Madl, ebenfalls mehrfache Bayerische Meisterin. Teilweise als Solistinnen, teilweise im Duo zeigten die jungen Damen eine exzellente Körperbeherrschung und einen virtuosen Umgang mit ihrem Gerät.

Zum „Ritmo de la Noche“, dem Schlusspunkt, waren alle Akteure auf der Bühne versammelt – ein farbenprächtiges Bild.

Die Gala diente auch einem sozialen Zweck: An diesem Nachmittag wurde Geld gesammelt für die Behandlung von Angelina Kolesnichenko. Das achtjährige Mädchen, das selbst aktiv begeistert Rhythmische Sportgymnastik betreibt, leidet an Leukämie. Behandelt wird die kleine Russin in München am Klinikum der Ludwigs-Maximilians-Universität. Wie Moderator Italo Mele versicherte, gehe es dem Mädchen schon wieder recht gut; die Behandlungskosten müssen ihre Eltern aber selbst aufbringen. Bei der Gala kamen 1264 Euro zusammen, die in die Behandlungskosten von Angelina Kolesnichenko fließen. Außerdem ging ein feuerroter Gymnastikball für Angelina herum, den jeder signieren durfte. Darüber werde sie sich sicher freuen, sagte Mele.