Ingolstadt
Kein durchschlagender Erfolg

Ampelschaltungen Westliche Ringstraße: Nach zweiwöchiger Testphase bleiben die Effekte überschaubar

25.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:17 Uhr

Grüner Pfeil Richtung Gerolfinger Straße: In der Testphase wurde dieses Signal erst nach dem Stoppsignal für die Gegenrichtung gegeben. So lief das Linksabbiegen hier deutlich sicherer. - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Aus einer Woche Testbetrieb wurden zwei, jetzt ist vorerst wieder alles beim Alten: Auf der Westlichen Ringstraße wird es - wenn überhaupt - frühestens im Sommer dauerhafte Änderungen an den Ampelschaltungen geben. Ein Patentrezept gegen Staus im Berufsverkehr ist aber nicht in Sicht.

Ursprünglich nur fünf Tage lang wollte das städtische Amt für Verkehrsmanagement mit leichten Änderungen der Ampelphasen auf der Westlichen und Nördlichen Ringstraße sowie auf der vorderen Neuburger Straße austesten, welche Beschleunigungseffekte sich zu welcher Tageszeit auf der westlichen Hauptverkehrsachse durch die Stadt (von der Glacisbrücke zum Audi-Kreisel und umgekehrt) erzielen lassen. Weil man dabei möglichst viele Variationen ausprobieren und über einen etwas längeren Zeitraum Daten sammeln wollte, wurden es schließlich zwei Wochen. Am vergangenen Freitag war damit Schluss; mit Wochenbeginn ist erst einmal wieder alles so wie in den Jahren zuvor.

Ob viele Autofahrer in den vergangenen beiden Wochen bei Nutzung der Strecke wirklich ganz neue Eindrücke gewinnen konnten, steht mangels repräsentativer Erhebungen dahin. Johannes Wegmann, Chef des städtischen Verkehrsmanagements, hat aber bei seinen Recherchen, was die Verkehrsabwicklung Richtung Norden und Westen angeht, in der Testphase "nur positive Rückmeldungen" bekommen. Das betreffe vor allem die jetzt erprobte andere Ampelschaltung für Linksabbieger, die von Süden kommend in die Gerolfinger Straße wollen.

Hier war, wie berichtet, das Grünsignal für die Abbieger von Vorlauf auf Nachlauf geschaltet worden, was die ansonsten hier häufig beobachteten brenzligen Situationen offenbar vorübergehend eindämmen konnte. Ähnlich gut lief laut Verkehrsplaner Wegmann eine neue Schaltung für Linksabbieger, die von Norden kommend in die Friedhofstraße einbiegen wollen. Beide Abbiegesituationen sind seit Jahr und Tag neuralgisch; die Polizei spricht von regelrechten Unfallschwerpunkten.

Franz Bäumler, bei der Polizeiinspektion für die Verkehrsthemen zuständig, äußerte sich gestern gegenüber dem DK entsprechend positiv, was die vorübergehende Neuregelung angeht. Auch insgesamt, so Bäumler, habe er den Eindruck gewinnen können, dass der Probelauf den Anforderungen zu den Stoßzeiten durchaus standgehalten habe. Er selbst habe den Verkehrsfluss bei einem mittäglichen Audi-Schichtwechsel als durchaus akzeptabel erlebt.

Doch da gehen die Meinungen auseinander. Johannes Wegmann räumt ein, dass auf der Westlichen Ringstraße in Richtung Süden im Berufsverkehr auch durch Änderungen an den Ampelphasen so schnell keine durchgreifenden Verbesserungen zu erzielen sind. Die Verengung der Fahrbahn auf eine Spur hinter der Einmündung des Brodmühlweges bleibt einfach ein Flaschenhals, durch den in den Spitzenzeiten Rückstaus in die Neuburger Straße und in die Nördliche Ringstraße hinein ausgelöst werden. In Gegenrichtung, insbesondere auch nach Norden und Nordosten (also zur Gaimersheimer und zur Ettinger Straße hin), seien hingegen in den beiden vergangenen Wochen gewisse Verbesserungen erkannt worden.

Die gesammelten Daten sollen nun amtsintern ausgiebig ausgewertet und geprüft und dann mit dem zuständigen Bezirksausschuss Mitte durchgegangen werden. Voraussichtlich wird sich dieses Gremium ins Frühjahr hinein mit dem Thema ausführlich befassen. Bis es zu dauerhaften Änderungen der Ampelhasen kommt, so die Einschätzung von Johannes Wegmann, könnten leicht noch ein paar Monate mehr vergehen.