Ingolstadt
Parkplatzkampf am Körnerplatz

Anwohner klagen über zu wenige freie Stellplätze

26.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:38 Uhr

Angespannte Parksituation: Viele Anwohner finden im Gebiet rund um den Körnerplatz gerade tagsüber und am Wochenende keine Stellplätze mehr. Christian de Lapuente, Vorsitzender des Bezirksausschusses Nord-Ost, bat die Bürger bei einer Ortsbegehung zum direkten Dialog. - Foto: Ritter

Ingolstadt (DK) Am Körnerplatz im Nordosten der Stadt haben die Anwohner mit akutem Parkplatzmangel zu kämpfen. Schon oft war die Problematik Thema im Bezirksausschuss. Nun sollte eine Ortsbegehung zusammen mit den Bürgern Lösungsmöglichkeiten aufzeigen.

"Wir finden hier einfach keine Parkplätze mehr", klagt Inge Kazitti, Anwohnerin der Körnerstraße. Schon seit Jahren sei das Parken im Gebiet rund um den Körnerplatz äußerst schwierig. In letzter Zeit verschlechtere sich die Situation allerdings immer weiter.

Rund 20 Personen sind es, die sich an diesem Nachmittag zu einer Ortsbegehung am Körnerplatz zusammengefunden haben und endlich eine Lösung für das Problem finden wollen. Darunter ist neben zahlreichen Anwohnern auch der erste Vorsitzende des Bezirksauschusses Nord-Ost, Christian de Lapuente.

"Ich freue mich sehr über die rege Beteiligung", begrüßt de Lapuente die Bürger und ist sichtlich beeindruckt. Das bestätige, wie wichtig die Angelegenheit für die Menschen sei. "Am 19. April haben wir unsere nächste Sitzung", erklärt er. Da wolle man das Thema endlich voranbringen. Die Parkplatzsituation im Gebiet rund um den Körnerplatz sei schon oft Tagesordnungspunkt im Bezirksausschuss gewesen. "Allerdings sind wir nie so richtig weitergekommen", erzählt der Vorsitzende des SPD-Kreisverbands Ingolstadt. Darum habe man sich nun für den direkten Kontakt mit den Bürgern vor Ort entschieden und möchte endlich Fortschritte machen.

Das wollen natürlich auch die Bürger selbst. Auch wenn sich zum Zeitpunkt der Ortsbegehung tatsächlich noch einige Lücken zwischen den Fahrzeugen am Straßenrand befinden - das Parken am Körnerplatz ist wohl ein echtes Problem. Besonders tagsüber und am Wochenende sei die Lage angespannt. Dann suche man im ganzen Gebiet oft vergeblich nach Abstellmöglichkeiten. Verantwortlich dafür sind nach Ansicht der Anwohner vor allem die Gäste des direkt angrenzenden griechischen Restaurants. "Die parken hier alles voll", sagt Inge Kazitti. Sie wohnt im Mehrfamilienhaus direkt gegenüber und bekommt den Kundenverkehr der Gaststätte aus nächster Nähe mit. Das Falschparken sei dabei nicht das einzige Problem: "Wir haben uns schon oft bei den Betreibern über Ruhestörungen beschwert, aber das ist ein anderes Thema", sagt Kazitti. Hauptsächlich gehe es darum, dass sich niemand an das Anwohnerparken halte, das auf der östlichen Seite des Körnerplatzes besteht. Davon seien auch das Personal sowie die Kundschaft der naheliegenden Metzgerei nicht ausgenommen. Oftmals stellen zudem Bauunternehmer von umliegenden Baustellen ihre Fahrzeuge am Körnerplatz ab und belegen die ohnehin schon knappen Stellplätze. "Der steht schon seit beinahe einer Woche hier", sagt Inge Kazitti und deutet auf einen blauen Wagen am Straßenrand. "Wir haben zwar Anwohnerparkausweise, allerdings bringen uns diese nichts, wenn andere die Parkplätze belegen", so die Anwohner. Einen Anspruch auf einen Parkplatz gebe es allein durch die Ausweise ohnehin nicht.

Oftmals werden nach Angaben der Anwohner sogar die Sperrzonen zugeparkt. Das sei nicht nur störend, sondern auch gefährlich und erhöhe die Unfallgefahr. Teilweise seien auch die Einfahrten zu den Grundstücken blockiert. Die Schwellen, die die Stadt vor einiger Zeit an den Übergängen der Körnerstraße zum Spielplatz errichtet hat, sorgen für eine zusätzliche Verschärfung der Situation. Denn in den Bereichen vor und hinter den neuen Übergängen sind durch die Maßnahme gleich mehrere Stellplätze weggefallen. Und wenn die ersten Studenten im neu gebauten Wohnheim an der Friedrich-Ebert-Straße einziehen, werde die Parksituation sicherlich auch nicht besser, da sind sich die Anwohner sicher.

Die Lösung des Problems ist schwierig, darüber herrscht bei den Bürgern Einigkeit. Verstärkte Kontrollen der Anwohnerparkzonen durch die Stadt sollen die Parker künftig zur Vernunft bringen. "Das scheint die einzige Möglichkeit", meint auch Christian de Lapuente. Bei Parkproblemen in Wohngebieten seien oftmals Kurzparkzonen die Lösung. "Das bringt den Anwohnern in diesem Fall aber auch nichts, denn sie wollen ihr Fahrzeug ja nachts oder auch mal tagsüber langfristig abstellen können", erklärt er.

Jetzt gehe man mit dem Ergebnis der Ortsbegehung weiter in den Bezirksausschuss, dann werde ein Antrag für die stärkeren Kontrollen bei der Stadt gestellt. Ob sich der Termin denn nun wirklich gelohnt habe, da ist sich Anwohnerin Inge Kazitti selbst nicht ganz sicher. "Eine stärkere Überwachung der Parker ist aber auf jeden Fall wichtig", findet sie.

Allein sind die Anwohner am Körnerplatz mit der Stellplatznot nach Angaben von de Lapuente übrigens nicht. "Im Pius-Viertel gibt es wegen der unmittelbaren Nähe zu Audi sogar noch größere Probleme".