Ingolstadt
Vorrang für Radler

Die Luitpoldstraße wurde als Fahrradstraße ausgewiesen Autos sind allerdings erlaubt

18.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:17 Uhr

Das Vorrangroutennetz der Stadt nimmt langsam Gestalt an. Als erster Abschnitt auf den insgesamt zehn Strecken ist die Luitpoldstraße jetzt eine Fahrradstraße. Autos sind geduldet, müssen aber langsam fahren. - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Ein Teilstück der ersten von insgesamt zehn geplanten Vorrangrouten für Radler ist jetzt als Fahrradstraße ausgewiesen worden. Auf der Luitpoldstraße haben Radfahrer Vorrang vor Autos.

Sie sollen sozusagen die Autobahnen für die Radfahrer sein: Die zehn Vorrangrouten im Stadtgebiet sind ein Teil des Ende Oktober vergangenen Jahres vom Stadtrat beschlossenen Mobilitätskonzepts für Radler. Sie sollen auf diesen Trassen möglichst schnell und problemlos unterwegs sein, weshalb diese auch im Winter zweimal täglich geräumt werden. Neben einem inneren Ring um das Glacis und einem zweiten weiter außen gibt es noch sechs "Speichen", die radial vom Zentrum zu den Ortsteilen führen. Sechs Hauptrouten entlang wichtiger Straßen ergänzen das Angebot.

Nach dem Willen des Stadtrats soll die Südsüdwest-Speiche als Erste realisiert werden. Sie führt vom Brückenkopf über die Parkstraße, Luitpoldstraße, Gemmingerstraße und Gustav-Adolf-Straße bis zur Einmündung in die Fauststraße. Als erster Abschnitt dieser Vorrangroute wurde jetzt die Luitpoldstraße als Fahrradstraße mit der Zusatzbeschilderung "Kfz frei" ausgewiesen.

Nach Angaben der Stadt gelten auf derartigen Strecken mehrere spezielle Regeln. So dürfen auf Fahrradstraßen, von denen es ja in Ingolstadt schon einige wenige gibt, nur Radler unterwegs sein - außer, wenn dies, wie bei der Luitpoldstraße, ausdrücklich gestattet ist. Die Zweiradfahrer jedoch dürfen weder behindert noch gefährdet werden. Für Autos gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern in der Stunde. Wenn nötig, müssen die Autofahrer noch langsamer werden. Außerdem ist es erlaubt, dass Radler nebeneinander fahren.

Für die Radler ergeben sich dadurch einige Vorteile. So können sie deutlich entspannter unterwegs sein, da sie Vorrang haben und Autolenker besondere Rücksicht nehmen müssen. Durch ein Netz dieser Fahrradstraßen erhofft sich die Stadt eine Erhöhung der Reisegeschwindigkeit der Radler. Weil es aber insgesamt deutlich weniger Verkehr auf diesen Strecken gibt, erhöht sich die Sicherheit für Radler ganz allgemein.

Die Stadt will das Radfahren insgesamt attraktiver machen und hat deshalb Aktionen wie etwa das Stadtradeln ins Leben gerufen. Der Anteil am Verkehr liegt einer Studie zufolge derzeit bei 21 Prozent und soll in den kommenden Jahren auf etwa ein Viertel erhöht werden. Bei Entfernungen bis zu fünf Kilometern ist das Fahrrad dem motorisierten Verkehr zeitlich überlegen. Insgesamt gibt es in Ingolstadt rund 274 Kilometer Radwege.