Ingolstadt
Großer Bahnhof

Feierliche Taufe für "Ingolstadt": Ein agilis-Zug wird Botschafter der Schanz

04.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:21 Uhr

Stolz auf den neuen Botschafter der Schanz: Oberbürgermeister Christian Lösel und agilis-Geschäftsführer Dietmar Knerr posieren mit der Geburtsurkunde von "Ingolstadt". Gestern wurde der Zug (im Hintergrund) am Hauptbahnhof getauft. - Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) Der neue Botschafter ist grau-grün, knapp 60 Meter lang und 90 Tonnen schwer. Seit gestern trägt ein Zug der agilis-Flotte den Namen "Ingolstadt". Am Nachmittag wurde er am Hauptbahnhof getauft. Die Jungfernfahrt ging für "Ingolstadt" nach Niederbayern.

Es war wohl Zufall, wirkte aber dennoch fast wie bestellt: Als der agilis-Zug für seine Taufe gestern Nachmittag gegen 17.15 Uhr im Hauptbahnhof einrollte, läuteten in der unweit entfernten Sankt Markus Kirche die Glocken. Das Geläut gehörte aber nicht zum feierlichen Rahmen, den die Stadt für die Taufe geschaffen hatte. Der Oberbürgermeister, Stadträte und einige geladene Gäste waren zur Taufe des Zuges "Ingolstadt" zum Hauptbahnhof gekommen.

Es ist nicht der erste Zug, der den Namen Ingolstadt trägt. Bereits seit November 2003 gibt es einen Intercity-Express. Die Fahrgastwagen am Zugende tragen Wappen und Namen der Stadt. Vor sechs Jahren ging dann auch eine Regiobahn mit dem Namen Ingolstadt in Betrieb.

Der Star des gestrigen Tages am Hauptbahnhof ist grau-grün, 57,8 Meter lang und wiegt circa 90 Tonnen. Wenn der "Ingolstadt" sich beeilt, bringt er es auf 160 Stundenkilometer. Der Zug bietet 200 Sitz- und um die 180 Stehplätze. "Ich freue mich über den neuen Repräsentanten der Stadt", sagte Oberbürgermeister Christian Lösel. "Es ist wichtig, dass Ingolstadt auch auf den Schienen Präsenz im Verkehr zeigt."

Für eine kleine Schmonzette sorgten OB Lösel und agilis-Geschäftsführer Dietmar Knerr. Als der Zug zu seiner Taufe auf Gleis 6 eingerollt war, zogen beide das mit einer Folie überklebte Namensschild auf der Seite des Zuges ab. Darunter befand sich noch eine weitere Folie. Eine Zuschauerin der Zeremonie munkelte gar, dass dies ein schlechtes Omen für "Ingolstadt" sein könnte.

Aber nein, es ging alles gut. Im zweiten Anlauf war auch der Rest der Folie vom Zug verschwunden und der neue Name des Zuges und das Stadtwappen wurden von warmen Sonnenstrahlen empfangen.

Dann bespritzten Christian Lösel und Dietmar Knerr "Ingolstadt" mit Sekt und strahlten mit der Geburtsurkunde des neuen Botschafters der Stadt in den Händen um die Wette. Der OB wirkte stolz und auch für Dietmar Knerr war die Taufe von "Ingolstadt" besonders. Denn es war seine letzte Zugtaufe als Geschäftsführer von agilis.

Pfarrer Axel Conrad und Diakon Thomas Gerl wünschten in ihren Fürbitten für Gäste und Verantwortliche des Zuges Gesundheit, verantwortungsbewusstes Handeln sowie einen respektvollen Umgang miteinander. Dann bekam "Ingolstadt" nach der Sektdusche auch noch eine Ladung Weihwasser ab. Der Zug war somit getauft, gesegnet und anschließend bereit für die Weiterfahrt.

Über Vohburg und Neustadt a.d. Donau sollte es für "Ingolstadt" gestern noch nach Abensberg gehen. Um 17.36 Uhr brach der Zug zu seiner Jungfernfahrt unter neuem Namen auf. Pünktlich auf die Minute. Und das ist mit Sicherheit ein gutes Omen.