Ingolstadt
Sicher auf die andere Seite

SPD fordert weitere Unterführung für umgebaute Anschlussstelle Süd

14.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:41 Uhr

Ingolstadt (sic) Radfahrer, die auf die Autobahnunterführung zusteuern oder von dort kommen, schauen etwas irritiert auf die Pylonen. Roland Scheuerer, Verkehrsexperte der Ingolstädter SPD, hat sechs orange-weiße Hütchen an der Kurve zwischen den Straßen Am Auwaldsee und Mailinger Spitz so aufgestellt, dass sie eine zwei Mal drei Meter große Fläche kennzeichnen. "Genau hier soll nach dem Umbau des Autobahnanschlusses eine Querungshilfe entstehen", erklärt Scheuerer. Die wird, wie hier veranschaulicht, sechs Quadratmeter messen. Christoph Spaeth, Landtagskandidat der Ingolstädter SPD, schiebt sein Fahrrad samt Anhänger für Kinder zwischen die Pylonen. Jetzt ist der erwünschte Demonstrationseffekt zu erkennen: Der Anhänger ragt aus der markierten Fläche heraus - auf die Straße; die geplante Querungshilfe wäre wohl zu klein für solche Gespanne. Die SPD will damit verdeutlichen: "An dieser Stelle ist eine Unterführung für Radler und Fußgänger erforderlich!"

Es wäre eine Unterführung direkt vor der bestehenden Unterführung (von Osten aus gesehen). Denn wer vom Auwaldsee kommt, kann in Richtung Monikaviertel und Manchinger Straße unter der A 9 durchlaufen und -radeln. Die Pläne für den neuen Autobahnanschluss sehen eine weitere Straße vor, die von der Kurve Mailinger Spitz / Am Auwaldsee aus parallel zur A 9 nach Süden führt. Die neue Fahrbahn sollte nach Ansicht der SPD vor allem aus Sicherheitsgründen eine Unterführung für Radler und Fußgänger bekommen. Spaeth und Scheuerer sind der Meinung: "Wenn man schon baut, dann bitte gleich gescheit bauen!"

Die Sozialdemokraten argumentieren: Der Fuß- und Radweg in das Naherholungsgebiet Auwaldsee werde rege genutzt. "Hier kann man auch seine Kinder in den Ferien ohne Angst mit dem Fahrrad fahren oder gehen lassen", heißt es in einem Offenen Brief der SPD an OB Christian Lösel. "Ohne sicheren Zugang durch die Unterführung wäre dies ohne Gefahr nicht mehr möglich." Die SPD bittet die Stadt auch, den Donauradwanderweg und die angrenzenden Naturschutzgebiete zu berücksichtigen.

Argument Nummer zwei: der geplante IN-Campus auf dem Bayernoil-Gelände. Diese Option müsse man bei Planungen stets mitdenken. "Viele Arbeitnehmer fahren mit dem Rad zur Arbeit, was sehr zu begrüßen ist und die Stadt Ingolstadt richtigerweise fördert", so die SPD weiter. "Leider würde mit der geplanten Querungshilfe eine für unseren Ortsteil sehr wichtige Fahrradroute zerstört. Wenn man sich vorstellt, dass in der Rushhour viele Radfahrer und Fußgänger die neue Ausfahrt überqueren möchten und dabei den Autoverkehr abwarten müssen, ist ein Chaos programmiert."

Und schließlich: das FC-Stadion. Viele Fans würden mit dem Fahrrad zu den Spielen fahren. Für die SPD spricht auch das für eine Unterführung.

Spaeth und Scheuerer bedauern es, dass die Verwaltung hier keine Unterführung bauen will. Die Argumente des Baureferenten Alexander Ring (im Kasten) überzeugen die SPD-Politiker nicht. Sie setzen dem entgegen: "Es muss nicht nur etwas für die Wirtschaft in Ingolstadt getan werden. Genau so wichtig ist es, auch etwas für die Bevölkerung zu tun!"