Ingolstadt
21 000 Elektroautos bis 2025

Umweltreferent: Anschluss an neue Ladetechnologien nicht verpassen

20.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:53 Uhr

Ingolstadt (DK) Mehr als 21 000 Fahrzeuge mit Elektroantrieb - so sieht die Prognose von Umweltreferent Rupert Ebner für die Stadt Ingolstadt im Jahr 2025 aus. Zumindest dann, wenn die Zulassungszahlen sich genauso exponentiell entwickeln wie in den vergangenen Jahren. Das von der Bundesregierung anvisierte Ziel, dass bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen fahren sollen, scheint bei derzeit insgesamt 156 000 zugelassenen Fahrzeugen mit Elektroantrieb (Quelle: Kraftfahrbundesamt) freilich auf den ersten Blick nur schwer erreichbar, räumte Ebner gestern vor der Presse ein.

In einer stark wachsenden Stadt wie Ingolstadt gewinne dennoch die Bereithaltung einer Infrastruktur für die Elektromobilisten eine immer größere Bedeutung. Laut Ebner ist vom Jahr 2013 (44 Fahrzeuge mit aufladbarer Batterie) bis zum zu Ende gehenden Jahr 2016 mit derzeit 834 Elektroautos "ein signifikanter Zuwachs von Fahrzeugen mit Elektroantrieb zu verzeichnen". Die Differenz zum Vorjahr belaufe sich auf ein Plus von 346 Fahrzeugen mit elektronischem Antrieb. Zum Vergleich: Insgesamt 107 000 Fahrzeuge sind zurzeit in Ingolstadt zugelassen, davon etwas mehr als 94 000 Pkw.

Mit den steigenden Zulassungszahlen in Ingolstadt wurden in Zusammenarbeit von Stadtwerken und IFG die Anzahl der Ladesäulen im Stadtgebiet von Ingolstadt von vier Stück im Jahr 2013 auf 68 erhöht. "Das bedeutet, auf zwölf in Ingolstadt zugelassene Fahrzeuge mit Elektroantrieb kommt eine öffentliche Ladesäule", so Ebner. Die Installation von weiteren Ladesäulen im Stadtgebiet befindet sich in der Planung. Private Ladestationen seien hier nicht erfasst.

Bei den bestehenden Ladesäulen sind die Ladepunkte in der Mauthstraße und in der Donaustraße die Spitzenreiter in der Nutzung. Weniger genutzt werden die Ladepunkte an der Ringlerstraße oder am Audi-Sportpark. Ebner: "Das zeigt, dass eine Nähe zur städtischen Infrastruktur die Attraktivität für die Nutzung der Elektroautos in Verbindung mit der zentrumsnahen Lademöglichkeit stark erhöht." Weitere geeignete zentrumsnahe Standorte für die Installation von Ladesäulen zu finden, sei eine Aufgabe für die kommenden Jahre. Ebner ärgert sich nur über die Fahrer von "normalen" Autos, die die Lade-Haltestellen als Parkplätze missbrauchen.

Ein Aspekt, welcher in der Vergangenheit noch nicht ganz geklärt war, habe sich zwischenzeitlich zu einer für die Nutzer sehr komfortablen Lösung entwickelt. Zum Bezahlen des Stroms an der Elektroladesäule sind die Stadtwerke dem System von ladenetz.de beigetreten. Mit verschiedenen Systemen mit einer Ladekarte, spontanem Laden mittels Ladepay über das Smartphone oder mit einem für sieben Tage oder einen Monat gültigen Ladeticket kann der geladene Strom über ladenetz.de abgerechnet werden.

Unter Berücksichtigung der Entwicklung der bisherigen Zulassungszahlen muss laut Ebner bei einer exponentiellen Entwicklung der Zulassungen bis zum Jahr 2025 mit 21 660 Fahrzeugen mit Elektroantrieb in Ingolstadt gerechnet werden. "Es gilt nun, die Weichen für eine effektive Standortentwicklung für Ladestationen zu schaffen." Hier ist die Zusammenarbeit von öffentlichen und halböffentlichen beziehungsweise privaten Ladesäulenbetreibern zu fördern. Auch der Markt der neuen Ladetechnologien müsse weiterhin genau beobachtet werden. "Ingolstadt mit seinen weitreichenden Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen darf den Anschluss an neue Ladetechniken nicht verpassen", so der Umweltreferent. Eine Idee für diesen Bereich könnte die Entwicklung eines "Einsteck-Roboters" sein, welcher automatisch bei Abstellen des Elektroautos in der privaten Garage den Ladevorgang startet.