Ingolstadt
Die Busse müssen draußen bleiben

Umleitung während des Umbaus der Rossmühlstraße: Freie Wähler bringen zwei neue Varianten ins Spiel

04.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:59 Uhr

Ingolstadt (DK) Schon im Wahlkampf 2008 war es ein Leib- und Magenthema der Freien Wähler. Der damalige OB-Kandidat Sepp Mißlbeck wetterte in einem Artikel, der noch heute auf der Internetseite der Freien Wähler abrufbar ist, gegen "Die Allmacht der CSU". Er betonte darin, dass "der Busverkehr auf der Nord-Süd-Achse mitten durch das Herz der Altstadt überflüssig ist". Seitdem ist einiges passiert. Die Freien Wähler sind Koalitionspartner im Rathaus, Bürgermeister Mißlbeck gehört der neuen Fraktion der UDI an. Busse fahren immer noch durch die Nord-Süd-Achse - allerdings weniger als früher und nur noch an Wochentagen. Das wird in den Jahren 2019 und 2020, wenn die Rossmühlstraße umgebaut wird, wohl wieder anders sein. Ob dann von Montag bis Freitag zu den bisherigen rund 600 bis zu 500 weitere Busse durch die Altstadt kurven, ist noch nicht entschieden. Bislang gilt dies als die wahrscheinlichste der vier bisher untersuchten Varianten.

Die INVG ist beauftragt, weitere Vorschläge zu prüfen. Zwei haben die Freien Wähler jetzt ins Spiel gebracht: eine provisorische Trasse von der Esplanade nördlich an der Mensa der THI vorbei, dann östlich entlang der Carissma-Halle und hinunter zur Schlosslände und umgekehrt oder alternativ eine Umleitung über die Heydeckstraße und Frühlingstraße zur Schlosslände.

Der Vorschlag der INVG, alle Busse wieder durch die Altstadt zu leiten, habe bei den Anliegern der Nord-Süd-Achse zu einem Aufschrei geführt, heißt es in einer von Fraktionsvorsitzendem Peter Springl unterzeichneten Presseerklärung zum FW-Antrag. Vor allem während des Lieferverkehrs am Vormittag werde es "wie früher zu chaotischen Verhältnissen kommen, wenn Lieferwagen die Engstellen an der Moritzstraße und Am Stein blockieren und die Busse an der Weiterfahrt hindern". Die FW plädieren dafür, den Vorschlag der INVG zu verwerfen.

Beide FW-Vorschläge haben Vor- und Nachteile. Vorteil der provisorischen Trasse rund um das THI-Gelände: Die Trasse würde nur vom Linienverkehr benutzt, an der Esplanade könnte eine Ersatzhaltestelle vorgesehen werden. Nachteil: Der größte Teil der Trasse entlang der Carissma-Halle müsste neu gebaut werden, breit genug, dass zwei Busse aneinander vorbeifahren können. Bislang ist hier nur eine Baustellen-Straße. Entlang der Mensa und im Abschnitt hinunter zur Schlosslände sind befestigte Trassen vorhanden. Es entstehen somit Kosten für den Bau und späteren Rückbau einer provisorischen Trasse.

Die Umleitung über die Heydeckstraße und Frühlingstraße habe den Vorteil, dass keine Kosten entstehen. Nachteil: Der Umweg sei größer, die Frühlingsstraße meist stark zugeparkt, vor allem in Höhe von St. Vinzenz. Dort müssten absolute Halteverbote erlassen werden, damit die Busse Platz haben. INVG-Geschäftsstellenleiter Hans-Jürgen Binner betonte, die INVG werde eingehende Vorschläge prüfen. Die ÖDP hatte eine Variante durchs THI-Gelände empfohlen. Bevor der INVG-Aufsichtsrat entscheide, werde das Ergebnis der Prüfung mit den Fraktionen besprochen, so Binner. ‹ŒFoto: Hauser