Ingolstadt
Ur-Quattro im Unterricht

Schülerinnen und Schüler der Fronhofer-Realschule bauen einen Klassiker der Automobilgeschichte im Modellformat

21.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:27 Uhr

Einen Klassiker der Automobilgeschichte haben 26 Sechstklässler der Ludwig-Fronhofer-Realschule im Modellformat nachgebaut. Unterstützung bekamen die Schülerinnen und Schüler beim Bau des Ur-Quattros von acht Audi-Azubis und Trainer Christoph Sommerer, die den Kindern beim Karosseriebau und beim Löten tatkräftig zur Seite standen. Projektleiterin Ulrike Betz (Mitte) ist von dem Projekt und dem Engagement der Auszubildenden begeistert. - Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Kotflügel, Stoßstange, Vorder- und Rücklichter, Motorhaube, Kofferraum, Reifen - der Ur-Quattro im Kleinformat, an dem die Schülerinnen und Schüler der Ludwig-Fronhofer-Realschule werkeln, hat eigentlich alles, was ein Auto braucht. "Bis auf einen Motor natürlich", sagt Niklas Groß mit einem Augenzwinkern.

Groß macht bei Audi momentan eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker. An diesem Schultag helfen er und sieben weitere Audi-Auszubildende, um mit einer 6. Klasse der Realschule Audi-Ur-Quattros zu bauen. Natürlich nicht in Originalgröße, sondern in der abgespeckten Modellausgabe, die jeder Schüler mit nach Hause nehmen darf. Der erste Ur-Quattro im Jahr 1980 war ein Meilenstein in der Firmengeschichte. Er war nicht nur einer der ersten Pkw mit permanentem Allradantrieb, sondern brachte Audi durch die Erfolge im Rallyesport einen radikalen Imagewandel.

Das eintägige Schulprojekt, das bereits zum zweiten Mal an der Fronhofer-Realschule stattfindet, entwickelten die Auszubildenden von Audi selbst. Ziel ist es, Kinder für technische Berufe zu begeistern. Ob die Jungtechniker tatsächlich später einmal als Mechatroniker oder Ingenieure arbeiten, ist noch zu früh zu sagen. Sicher ist jedenfalls, dass die Schüler viel Spaß haben. Vertieft sitzen die Tüftler über ihren Modellautos, bis die letzte Niete ins Blech gestanzt und die letzte Platine gelötet ist.

Neben den acht Auszubildenden wacht Christoph Sommerer, Trainer für Kfz-Mechatronik bei Audi, in den Werkräumen über die Nachwuchsautobauer. Der 33-Jährige ist fasziniert, "wie konzentriert und genau die Schüler arbeiten". Er habe sich den Ablauf des Projekts "etwas chaotischer vorgestellt, immerhin werkeln 26 Schüler gemeinsam". Von Chaos ist während des Schulprojekts nichts zu bemerken, was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass die 6. Klasse in zwei Räume aufgeteilt ist. Während die einen mit der Karosserie beschäftigt sind, löten die anderen in einem Zimmer nebenan. Unterstützung bekommen die Jung-Autobauer von den Profis, den Auszubildenden, die sofort zur Stelle sind, wenn mal eine Niete nicht richtig sitzen will oder die Kraft für das Biegen des Autoblechs nicht ausreicht.

Birgit Thielecke, stellvertretende Schulleiterin, ist vom Projekt begeistert: "Wir freuen uns jedes Mal sehr, wenn Audi bei uns ist. Ich hoffe sehr, dass auch im nächsten Schuljahr wieder etwas zusammengeht." Auch Projektleiterin Ulrike Betz kann nur Gutes sagen und hebt hervor, mit welchem "Herzblut die Auszubildenden mit den Schülern arbeiten".

Nicht nur den Buben gefällt der Modellbau. Auch die Mädchen haben viel Freude beim Arbeiten an der Werkbank. So wie die Sechstklässlerin Magdalena: "Es ist zwar anstrengend, aber es macht richtig Spaß", sagt sie.

Die Schülerin weiß auch schon genau, wo der kleine UrQuattro in Zukunft stehen soll: "Ich werde das Auto meinem Papa schenken, der arbeitet auch bei Audi. Er kann es sich dann ins Büro stellen."