Ingolstadt
Trommelnd ins erste Lehrjahr

Rund 850 Jugendliche beginnen ihre Ausbildung bei den bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken

02.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:51 Uhr

Flotte Trommelbeats: Die Frankfurter Gruppe Drum Conversation, der auch Musiker aus dem Senegal angehören, schickte den Nachwuchs der Volks- und Raiffeisenbanken auf ihre berufliche Laufbahn. - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) So rhythmisch kann der Start in die Lehre ausfallen: Rund 850 Jugendliche aus ganz Bayern kamen gestern mit Trommeln ausgestattet im Festsaal des Stadttheaters zusammen. Dort hielten die 279 bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken die zentrale Auftaktveranstaltung „VRactivestart“ zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres ab.

Und das bereits zum insgesamt zehnten Mal mit der annähernd gleichen Teilnehmerzahl, wie der Veranstalter betonte. Organisiert wurde das Treffen von der Bildungsakademie des Genossenschaftsverbands mit Sitz in Beilngries.

Bevor es jedoch ans kollektive Trommeln ging, begrüßte Daniel Gronloh, Geschäftsführer der Akademie, den Nachwuchs. „Sie haben einen wichtigen Karriereschritt getan“, sagte Gronloh und verwies auf das duale Ausbildungssystem, das auch die Genossenschaftsbanken praktizieren und das seines Erachtens mit für die derzeitige wirtschaftliche Stärke Deutschlands steht. Die jungen Menschen haben demnach einen „spannenden Beruf“ ergriffen, der Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin zum Bachelor biete. Die Azubis zählen jetzt zu den rund 53 000 Beschäftigen der Volks- und Raiffeisenbanken im Freistaat. „Sie engagieren sich damit in und für Ihre Region“, hob Gronloh die Bedeutung des genossenschaftlichen Arbeitgebers hervor. Vor dem Hintergrund der weiter voranschreitenden digitalen Entwicklung der Finanzmärkte, die immer mehr Kunden dazu veranlasst, ihre Geldgeschäfte über den PC oder das Handy abzuwickeln, appellierte er außerdem an die Digital Natives, also die jungen Menschen, die in der digitalen Welt groß geworden sind, dies als „Riesenchance“ anzunehmen. „Sie können uns mit Ihrem Wissen und Ihren Ideen weiter voranbringen“, sagte er und ermunterte die Bankkaufleute von morgen, stets zu hinterfragen und innovative Vorschläge zu unterbreiten. „Sie sollten außerdem bereit sein, ständig dazuzulernen“, so Gronloh weiter. Bei Rückschlägen forderte er auf, einfach weiterzumachen und nicht zu zweifeln. „Das macht stärker.“

Nach der Begrüßung gehörte die Bühne dem auch durch das Fernsehen bekannten österreichisch-fränkischen Kabarettisten Oliver Tissot, der sowohl die Lehrlinge als auch den Vorstand und alle anderen an dem Tag Beteiligten mit gewohnt scharfer Zunge und Wortspielereien aufs Korn nahm und so für etliche herzhafte Lacher im Publikum sorgte. Anschließend ging es dann zum exotischen Teil über, als die Gruppe Drum Conversation mit ihren Trommeln die Bühne stürmte und feurige Rhythmen zum Besten gab. Zuerst alleine, dann mit Unterstützung der über 800 jungen Leute, von denen jeder einzelne kleine Handtrommeln zum Mitmachen ausgehändigt bekam. Dass die jungen Leute den „Spirit der genossenschaftlichen Idee“ aus der Veranstaltung mitnehmen, wie Gronloh es sich zuvor gewünscht hatte, dürfte so nichts mehr im Wege gestanden haben.

Abgerundet wurde der Tag in Ingolstadt mit Vorträgen, Theaterstücken und einer Spendenübergabe an die Regens-Wagner-Stiftung in Zell bei Hilpoltstein. Der überreichte Geldbetrag wurde im Rahmen der Veranstaltung von den Auszubildenden in Zusammenarbeit mit dem Gewinnsparverein Bayern und der Raiffeisenbank Gaimersheim-Buxheim gesammelt. Die regionale Genossenschaftsbank wolle damit zeigen, dass die Kooperation mit sozialen Einrichtungen für sie eine große Rolle spiele, so Vorstand Bernhard Hackner. „Es ist uns wichtig, dass dieses Signal auch von VRactivestart ausgeht.“