Ingolstadt
Tanzende Pferde und verknotete Körper

Zum ersten Mal können die Ingolstädter im Weihnachtscircus Akrobatik und Geschick von Mensch und Tier bestaunen

21.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:02 Uhr

Manege frei! Derzeit gastiert auf dem Volksfestplatz zum ersten Mal der Ingolstädter Weihnachtscircus. Tanzende Pferde, stolzierende Hunde, verrenkte Körper und preisgekrönte Akrobatik erfreuen in weihnachtlicher Stimmung Groß und Klein. Bis zum 7. Januar öffnet sich die Manege täglich für zwei Vorstellungen. Kinder können in den Pausen auch auf Kamelen reiten. - Fotos: Möschl (2), Eberl

Ingolstadt (DK) Im ersten Ingolstädter Weihnachtscircus trifft winterliche Stimmung auf gekonnte Akrobatik. Noch bis zum 7. Januar heißt es auf dem Volksfestplatz zweimal täglich "Manege frei!".

Wenn es nach einer Mischung aus Popcorn und Pferdestall riecht, wenn Hunde erst in einem Waggon kläffend hereinfahren und sich dann gegenseitig auf kleinen Autos aus dem Zelt schieben, dann ist eines sicher: Ein Zirkus ist in der Stadt. Und wenn dazu noch ein Schlangenmensch, der die Biegsamkeit seines Körpers mit schmerzhaft anmutenden Verrenkungen austestet, auf einem Audi in die Manege chauffiert wird, dann muss dieses Spektakel zweifellos in der Autostadt Ingolstadt stattfinden.

Im ersten Ingolstädter Weihnachtscircus trifft preisgekrönte Akrobatik auf eine weihnachtliche Atmosphäre. Menschen verrenken sich vor einem Christbaum und fliegen - begleitet von einem Intermezzo aus winterlicher Musik - durch das Zelt.

Am besten hätte ihm der Clown mit dem Baby gefallen, erzählt der siebenjährige Ben. "Und der Chico aus Kuba war auch cool." Hinter Letzterem verbirgt sich ein Akrobat, der wenige Zentimeter unter dem Zeltdach Kunststücke wagt, die sich viele Menschen nicht einmal auf dem Boden trauen würden. Während so manches Kind bestimmt gerne wie Chico auf einer Schaukelkonstruktion durch das Zelt schwingen würde, liefe den meisten Eltern dabei sicher ein kalter Schauer über den Rücken. Nicht umsonst ist der kubanische Akrobat Preisträger des Zirkusfestivals in Monte Carlo.

Dass der beste Freund des Menschen viel erlernen kann, steht spätestens seit so mancher Castingshow im Fernsehen fest. Der durchschnittliche Hundehalter freut sich bereits, wenn das Haustier auf Kommando die Pfote reicht und sich beim Spaziergang nicht von der Leine losreißt. Für den Zirkus reicht das noch nicht, denn hier laufen die Tiere nicht auf vier, sondern auf zwei Beinen, machen Handstand und tanzen in einer Hundepolonaise umher. Um den wohlverdienten Applaus kümmert sich einer der Kläffer selbst, indem er ein Banner mit der Bitte danach ausrollt. Auch Seilspringen ist für die Tiere kein Problem; zusammen mit Hundetrainer Edi Laforte bewegen sich bei jedem Sprung zwei Beine und vier Pfoten über das Tau.

Ein weiterer Höhepunkt der Show ist Salimar Barelli: Lediglich an zwei weiße Tücher geklammert, erhebt sie sich zu einem Rundflug durch das Zelt. Während sie sich in scheinbarer Schwerelosigkeit durch die Luft bewegt, strahlen die Tücher im Wind wie das Gefieder eines anmutigen Vogels. Von diesem unterscheidet sich die junge Italienerin jedoch wegen der akrobatischen Elemente und Verrenkungen in schwindelerregender Höhe.

Nach weiteren Einlagen stärken sich viele Zuschauer in der Pause mit Popcorn, Lebkuchenherzen, Bratwürsten und Getränken. Außerdem können sie 70 Tiere aus aller Welt in ihren Ställen besuchen, und mutige Kinder können in der Manege auf Kamelen reiten.

Auch im zweiten Teil der Vorstellung bietet sich den Zuschauern kein Anlass zu Langeweile. Artisten vom Moskauer Staatszirkus springen mit ihren BMX-Rädern über eine Frau, Pferde stolzieren auf zwei Beinen durch die Manege. Weitere internationale Künstler bieten vielfältige Darbietungen. Und dank musikalischer Einlagen, Kunstschnee und Christbaum steht weihnachtlicher Stimmung nichts mehr im Weg.

 

Der Ingolstädter Weihnachtscircus auf dem Volksfestplatz bietet noch bis 7. Januar zweimal täglich Vorstellungen. Montag bis Freitag beginnen sie um 15 und 20 Uhr, sonntags um 15 und 19 Uhr. An Heiligabend wird ab 14 Uhr eine große Show angeboten, bei der auch das Ingolstädter Christkind zu Gast sein wird. Am 31. Dezember (ab 20 Uhr) und am 1. Januar (ab 19 Uhr) findet eine Silvester-, beziehungsweise Neujahrsgala statt. Am 5. Januar ist ab 20 Uhr eine große Vorstellung mit Gästen aus den USA geboten. Weitere Informationen und Termine auf www.circus-online.de.