Ingolstadt
Reduit Taktraum

Alternativplan wird zur Dauerlösung das Taktraumfestival findet im Juli wieder im Reduit Tilly statt

19.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:47 Uhr

Sie fühlen sich wohl im Reduit Tilly: Diego Richter, Chris Britt und Phil Schmid (von links) vom Organisationsteam des Taktraumfestivals. In diesem Jahr wird das stimmungsvolle Musikspektakel zum zweiten Mal in dem Festungsbau gefeiert. - Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) Das Taktraumfestival ist angekommen. Bereits zum fünften Mal ist es heuer im Juli Bestandteil des sommerlichen Ingolstädter Veranstaltungskalenders und gehört für viele längst zum persönlichen Pflichtprogramm. Auch seinen festen Platz hat das Musikspektakel jetzt gefunden.

Das Reduit Tilly, im vergangenen Jahr wegen der Landesausstellung als Ausweichspielstätte für den Hof des Neuen Schlosses gewählt, hat sich als idealer Austragungsort für das Festival erwiesen. Zeitweise hatte das Spektakel auch auf dem Paradeplatz stattgefunden und so seinen Ruf als "Mitten-in-der-Stadt-Musikfestival" begründet. Heuer findet es bereits zum fünften Mal statt. Das zweite Mal im Reduit Tilly, und hier soll es künftig auch bleiben, finden die Veranstalter. Über einen Rückzug auf die andere Donauseite denkt nach dem Erfolg im vergangenen Jahr niemand nach.

Um die fünfte Auflage des Festivals mit ihren Gästen zu feiern, gönnen sich die Veranstalter in diesem Jahr einen besonderen Auftritt und lassen die neunköpfige Formation Gentelman's Dub Club aus England einfliegen, wie Mitorganisator Chris Britt sagt. Die Reggae-Band spielt am Eröffnungstag am Freitag, 29. Juli, ab etwa 21 Uhr auf der Hauptbühne im Reduit Tilly. Mag sein, dass die englischen Musiker auch etlichen Festivalbesuchern erst einmal nichts sagen, aber die Idee eines Lineups jenseits des Mainstreams gehörte von Anfang an zum Selbstverständnis des Taktraumfestivals. Wer skeptisch ist, kann sich deswegen auf der Homepage www.taktraumfestival.de eine kurze Beschreibung durchlesen und Musik einzelner Künstler anhören. Allerdings schätzen viele Besucher das Taktraumfestival nicht nur wegen der Musik, sondern wegen des besonderen Flairs, das an den beiden Tagen in dem historischen Festungsbau herrscht. Auch in diesem Jahr werden die Veranstalter wieder viel Energie auf die Gestaltung des Geländes verwenden. Die Außenfläche rund um das Kriegerdenkmal vor dem Festungsbau, wo es eine zweite, kleinere Bühne gibt, wird in diesem Jahr glatt verdoppelt, kündigt Organisator Phil Schmid an. Unter anderem wird hier ein Zirkuszelt aufgebaut, in dem bis zu 400 Leute Platz finden. "Wir wollen versuchen, so wetterunabhängig wie möglich zu sein", erklärt Schmid. Dabei soll das Ganze aber das "familiäre Szenefest" bleiben, das es immer gewesen ist.

Die Veränderungen im Außengelände sind nicht die einzigen Neuerungen. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Festival mit insgesamt mehr als 4000 Gästen einen Besucherrekord. Entsprechend wurden die Standorte für Bars und Toiletten optimiert, wenn mehr als 2500 Besucher gleichzeitig da sind, soll im relativ schmalen Durchgang zwischen den beiden Arealen künftig eine Einbahnregelung gelten.

Zum ersten Mal hat in diesem Jahr das Publikum bei der Auswahl der auftretenden Bands mitbestimmt. Die Taktraum-Macher haben einen virtuellen Band-Wettbewerb ausgerufen, an dem sich - auch das ein Zeichen, welche Strahlkraft das Festival mittlerweile in der Szene hat - selbst Bands aus dem Ausland beworben haben. Die Entscheidung fiel dann allerdings für eine lokale Band: The Nifties aus Ingolstadt werden das Programm auf der Hauptbühne am Freitag, 29. Juli, eröffnen.

Neu ist auch der Preis für die Tickets. Für beide Tage werden im Vorverkauf künftig 32 Euro fällig (Abendkasse 37 Euro) für Freitag 18 Euro (23 Euro) und Samstag 20 Euro (25 Euro). Damit sind die Preise leicht gestiegen. Das ließ sich nicht vermeiden, da auch die Kosten für die Veranstalter gestiegen seien, erklärt Mitorganisator Diego Richter. Für die Toiletten zum Beispiel. Da es in Ingolstadt aber außerordentlich schwierig sei, Sponsoren für eine Veranstaltung wie das Taktraumfestival zu finden und sich das Konzert deswegen nach wie vor zu einem großen Teil aus den Eintrittsgeldern finanzieren muss - verbunden mit einem wetterbedingten, großen unternehmerischen Risiko -, sei das aber nicht zu verhindern gewesen, so Richter. "Aber ich denke, dass sich unsere Ticketpreise immer noch sehen lassen können." Eintrittskarten gibt es online und in den Geschäftsstellen des DONAUKURIER. Heuer sind hier auch die Einzeltageskarten zu haben.