Ingolstadt
Spurenbeseitigung

Nach der Geiselnahme werden die Räume im Alten Rathaus renoviert – Tür und Teppich müssen ersetzt werden

21.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:45 Uhr

Einsatzspuren: Die Tür zum Vorzimmer der Büros von Bürgermeister Sepp Mißlbeck und OB-Referent Christian Lösel, die beim Einsatz der Sondereinsatzkommandos am Montag völlig zerstört wurde, muss ersetzt werden. Anfang nächster Woche soll der Raum wieder bezugsfertig hergerichtet sein - Fotos: Strisch

Ingolstadt (DK) Noch sind die Spuren deutlich zu sehen in dem kleinen Verbindungszimmer zwischen den beiden Büros von Bürgermeister Sepp Mißlbeck und OB-Referent Christian Lösel im Alten Rathaus.

Ein großer, verschmierter Blutfleck auf dem Teppichboden markiert die Stelle, an der der 24-jährige Geiselnehmer am Montagabend von zwei gezielten Schüssen des Sondereinsatzkommandos niedergestreckt wurde. Das Türschloss ist herausgebrochen, die schwere Holztür, durch die die schwer bewaffneten Polizisten den kleinen Raum stürmten, zerborsten. Ziegelbrocken liegen auf dem Boden.

Direkt nach der Tat am Montagabend hat hier die Spurensicherung ihre Arbeit aufgenommen. Am Dienstag rückten dann nach der Freigabe des Tatorts die Mitarbeiter des Rathauses an und begannen, den Raum – in dem die Sekretärinnen von Mißlbeck und Lösel arbeiten – aufzuräumen. Zunächst wurden die Möbel aus dem Raum gebracht, die beiden zerbrochenen Fensterscheiben wurden bereits gestern ersetzt. Eine im Büro Mißlbecks wurde bei der Detonation einer Blendgranate zerstört, eine weitere im Vorzimmer während des Zugriffs von einem Schuss durchlöchert. Heute sollen die Wände in dem Büro gestrichen werden, morgen wird der Teppichboden herausgerissen und ersetzt. Auch eine neue Tür wird es geben. Man habe auch überlegt, die beiden Milchglasscheiben in der Tür mit durchsichtigen zu ersetzen, sei aber davon abgekommen, sagt Lösel. „Das Vorzimmer soll möglichst genauso aussehen wie vorher, wenn die Sekretärin zurückkommt“, erklärt er. Nur ein neues Bild muss gekauft werden: Das ist bei dem Einsatz zerborsten.

Mißlbeck hat bis zum Abschluss der Renovierungsarbeiten ein Büro im Hauptamt bezogen, Lösel arbeitet ein paar Türen vom Tatort entfernt in einem Raum neben dem Büro von Finanzbürgermeister Albert Wittmann. Spätestens am Samstag sollen dann die Arbeiten in dem kleinen Zimmer, in dem der Täter am Montag immer wieder telefoniert hat und am Abend dann mit zwei Schüssen niedergestreckt wurde, abgeschlossen sein. Die anderen beiden Büros, in denen sich das Drama auch abspielte, sind bis auf das Fenster in Mißlbecks Büro so gut wie gar nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Am Montag soll hier dann wieder Normalität einziehen.