Ingolstadt
Sportliches Schulbauprogramm

Ein Spatenstich jagt den anderen: Für 24 Millionen Euro soll eine Mittelschule im Südosten entstehen

13.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:13 Uhr

Nach Einschätzung des Hochbauamtes kann die alte Zucheringer Grundschulturnhalle noch 10 bis 15 Jahre genutzt werden. Der Abriss war bereits vom Stadtrat beschlossen worden. - Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Vier Jahre nach der Schließung der Mittelschule an der Stollstraße bringt der Stadtrat jetzt den Neubau einer Mittelschule im Südosten auf den Weg. In seiner heutigen Sitzung (Beginn 14 Uhr) befasst sich der Stadtentwicklungsausschuss mit dem Projekt nördlich der Paul-Wegmann-Halle.

Demnächst werden so einige Spaten symbolisch in die städtische Schullandschaft stoßen, denn der Veränderungsdruck ist groß und die Liste der Neubau- sowie Sanierungsprojekte entsprechend lang. Das ist vor allem der unverändert stark steigenden Einwohnerzahl geschuldet. Vor einem Jahr hat Kulturreferent Gabriel Engert einen ambitionierten Schulentwicklungsplan vorgestellt. Der wird jetzt Schritt für Schritt realisiert.

Es begann am 12. Oktober mit dem Spatenstich für die neue Heimat der Emmi-Böck-Schule neben der Grundschule Zuchering - mitsamt einer unerwarteten Wendung im Fall der alten Turnhalle (siehe den Artikel im Kasten). Nach dem Umzug des Sonderpädagogischen Förderzentrums wird dessen Gebäude Auf der Schanz abgerissen. Hier entsteht - der nächste Spatenstich - ein Erweiterungsbau für die übervolle FOS. Jetzt stellt der Stadtrat die Weichen für eine Mittelschule Südost neben der Paul-Wegmann-Halle. Heute befasst sich der Stadtentwicklungsausschuss mit dem 24-Millionen-Euro-Projekt, morgen der Kulturausschuss und am 5. Dezember die Vollversammlung.

Die neue Mittelschule soll der Stadt zufolge 28 Klassen auf einer Hauptnutzfläche von rund 6000 Quadratmetern beherbergen. Darin sind 700 Quadratmeter (25 je Klasse) für sogenannte "moderne Unterrichtsgestaltung" enthalten. Darüber hinaus sind 335 Quadratmeter für die gebundene und offene Ganztagsschule förderfähig. Die Schule erhält das Profil "Inklusion". Dafür bekommt das Gebäude rund 165 Quadratmeter "zusätzliche Förderfläche", zum Beispiel für Ergo- und Physiotherapieräume oder einen Inklusionsberatungsraum.

Es kommt noch mehr unter das Dach der neuen Schule: die Jahrgangsstufen 7 bis 9 der Emmi-Böck-Schule mitsamt Fachräumen sowie zwei Partnerklassen der Förderschule im Caritas-Zentrum St. Vinzenz - nach dem Vorbild der hochgelobten Kooperation zwischen St. Vinzenz und der Grundschule Gotthold Ephraim Lessing. Der dortige Jugendtreff "Underground" wird ebenfalls an die neue Mittelschule Südost verlagert. Schließlich: Mit einer neuen Sprengeleinteilung soll die Gebrüder-Asam-Mittelschule im Südwesten (derzeit 642 Schüler in 32 Klassen) deutlich entlastet werden. Die Grenze wird dann die Bahnlinie sein. Mittelschüler, die östlich der Gleise wohnen, gehen künftig in die neue Schule neben der Wegmann-Halle.

Der nächste Schritt im Schulentwicklungsplan ist eine neue "Mittelschule Friedrichshofen-West" für die Schüler aus diesem Ortsteil sowie von der Mittelschule Auf der Schanz; das alte Schulhaus wird eine reine Grundschule. Ob überdies eine dritte neue Mittelschule gebaut wird - im Nordosten, wohl in Oberhaunstadt -, steht dahin. Ursprünglich war sie in Engerts Plan vorgesehen, flog dann aber herunter. Doch angesichts der Kritik an dem Konzept der Stadt, die Schule an der Pestalozzistraße zu einem reinen Mittelschulstandort zu machen (DK berichtete am Samstag), könnte eine dritte neue Mittelschule wieder ins Spiel kommen.