Ingolstadt
Später Segen fürs Pflegeheim

Anna-Ponschab-Haus wurde vor über einem Jahr eröffnet – gestern war offizielle Einweihung

30.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

Die Bewohner des Anna-Ponschab-Hauses waren die Hauptpersonen, als das Pflegeheim beim Klinikum – ein Jahr nach der Eröffnung – offiziell eingeweiht wurde. Nach dem Festakt gab es für sie einen Imbiss - Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Die meisten Bewohner haben sich längst eingelebt. Vor mehr als einem Jahr sind die ersten ins Anna-Ponschab-Haus eingezogen. Gestern wurde das für über 20 Millionen Euro errichtete Pflegeheim auf dem Gesundheitscampus am Ingolstädter Klinikum offiziell eingeweiht.

„Lauter!“ Die alte Dame ist nicht zu überhören, als sie Klinikum-Geschäftsführer Heribert Fastenmeier resolut wissen lässt, dass sie seine Begrüßungsworte nicht verstehen kann. Sie ist eine von 180 Menschen, die im Anna-Ponschab-Haus versorgt werden. Und damit eine der Hauptpersonen bei der späten Eröffnungsfeier im Foyer der Einrichtung, die von den Schanzer Singioren, einem Seniorenchor der Stadt unter Leitung von Verena Huber, sowie Cornelia Wörmann an der Klarinette und Brigitte Pingerra am Klavier, musikalisch gestaltet wurde.

Unter den Ehrengästen waren auch zwei Nachkommen der Namensgeberin Anna Ponschab: Anton Ponschab und Maria Wittmann, zwei noch lebende Enkel der 1891 in Ingolstadt geborenen Anna Ponschab. Sie war ab 1946 als einzige Frau im Ingolstädter Stadtrat und, wie Stiftungsreferent Helmut Chase erinnerte, „20 Jahre lang in sozialen Fragen aktiv“ – unter anderem in der katholischen Canisiusstiftung.

Die Alten- und Pflegeheim Klinikum Ingolstadt GmbH und die Stiftung Heilig-Geist-Spital haben die Einrichtung gemeinsam errichtet. Der 80 Plätze umfassende somatische Teil, also das normale Alten- und Pflegeheim, wird von der Stiftung betrieben, der psychiatrische Teil (100 Plätze) von der Alten- und Pflegeheim GmbH. Bis zum Neubau waren beide Bereiche in der Sebastianstraße unter einem Dach. Träger war die Klinikums-Tochter allein.
 

Der erste Spatenstich für das neue Pflegeheim war am 11. Mai 2011. Der festgelegte Einzugstermin – er sollte am 21. Juli 2013 sein – musste verschoben werden. Grund dafür war ein Wasserschaden. Der logistische Kraftakt erfolgte erst im September vergangenen Jahres. Die medizinische Versorgung soll durch die enge Verzahnung zum Klinikum erleichtert werden. Beide Gebäude sind durch einen Gang miteinander verbunden.

Oberbürgermeister Christian Lösel betonte, der demografische Wandel mache Pflegeeinrichtungen wie diese immer bedeutender. In insgesamt 14 Einrichtungen stehen 1218 Pflegeplätze zur Verfügung. Das Angebot für Senioren sei in Ingolstadt „ebenso vielfältig wie die Senioren selbst“, so Lösel. Münsterpfarrer Bernhard Oswald und Dekan Thomas Schwarz spendeten den Bewohnern und Räumen den kirchlichen Segen, bevor die Gäste gemeinsam Lobet-den-Herren-singend in den „Raum der Stille“ zogen. Dieser wurde ebenfalls gesegnet – von den Klinikums-Geistlichen, Pater Lorenz Gadient und Pastorin Petra Kringel.