Ingolstadt
Sonnige Aussichten

Die Gnadenthal-Schüler dürfen nun doch eine Solaranlage errichten

06.12.2011 | Stand 03.12.2020, 2:04 Uhr

Gute Nachrichten: Nachdem der Denkmalschutz die ersten Planungen abgelehnt hat, dürfen die Schüler des Gnadenthal-Gymnasiums jetzt doch eine Solaranlage auf dem Dach ihrer Schule errichten - Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) Jetzt also doch: Schüler des Gnadenthal-Gymnasiums dürfen auf einem Dach ihrer Schule eine Fotovoltaik-Anlage installieren. Den Plan dazu haben sie im Rahmen ihres Projekt-Seminars geschmiedet, in dem es galt, die Solarenergie auf professionellem Niveau von allen Seiten zu beleuchten.

Dabei wollten sie es nicht bei der Theorie belassen, sondern die geplante Anlage mit 180 Quadratmetern auch tatsächlich bauen lassen. Sogar die Finanzierung stand schon. Dann allerdings hat der Denkmalschutz sein Veto eingelegt. Auf dem St.-Johannes-Haus des Gnadenthalklosters seien die geplanten Module nicht erlaubt, meldete die Behörde im Oktober.

Jetzt ist eine Lösung gefunden: Die Module werden auf dem Franziskushaus errichtet. Das gehört ebenfalls zum Kloster und geht im rechten Winkel vom St.-Johannes-Haus ab. Es steht nicht unter Denkmalschutz und kann deswegen zur Gewinnung von Solarstrom genutzt werden. „Auch das Landesamt für Denkmalschutz hat bereits seine Erlaubnis erteilt“, erklärte Josef Dintner vom Stadtplanungsamt gestern. „Bei dem Franziskushaus handelt es sich um ein Nachkriegsgebäude. Es ist kein Einzeldenkmal und stellt eine Innenhofbebauung dar.“

Frei bleiben lediglich die ersten fünf Meter Dachfläche, die von der Straße aus einsehbar sind. Dass das Dach nicht mehr Richtung Süden, sondern nach Westen ausgerichtet ist, stört dabei wenig. Die Schüler haben umdisponiert und setzen nun auf spezielle Paneele, die für eine seitliche Einstrahlung ausgerichtet sind, erklärt Mitplaner Daniel Wild. Die 130 Solarmodule werden die gleiche Leistung von 30-KW-Peak erreichen, mit der die Schüler auch auf dem ersten Dach kalkuliert haben. Dabei ist es nicht nötig, die Paneele aufzurichten, sie können flach auf dem Dach verlegt werden. Der gewonnene Strom wird von der Schule genutzt, in den Ferien und an den Wochenenden wird der Überschuss in das öffentliche Stromnetz eingespeist.

Die Schüler planen für das Projekt mit einem Kredit über 85 000 Euro. „Mit den Banken sind nur noch einige Details zu klären“, sagt Franz Schwaiger. Läuft alles nach Plan, hat sich die Schulanlage in etwa neun Jahren amortisiert.

Dazu muss es jetzt allerdings schnell gehen. Zum 1. Januar wird die Einspeisevergütung um 15 Prozent gesenkt. Da die Schüler aber mit dem aktuellen Wert kalkuliert haben, müsste die Solaranlage eigentlich noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. „Wenn das Wetter mitspielt, schaffen wir die Installation in den Weihnachtsferien“, erklärt Susanne Bier.