Ingolstadt
Seriöse Verwalter arbeiten mit Sicherungsmaßnahmen

27.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:18 Uhr

Ingolstadt (hl) Die Vorwürfe gegen einen bisherigen Mitbewerber auf dem Ingolstädter Wohnungsmarkt haben andere Vertreter der örtlichen Hausverwaltungsbranche sehr aufmerksam zur Kenntnis genommen. Der beschuldigte Kollege gilt in der Szene als typischer Mittelständler – kein kleiner Fisch, aber auch kein Branchenführer.

Immerhin ist der Kundenstamm von gut 1000 Wohnungseigentümern bzw. deren Eigentümergemeinschaften aber nicht von Pappe.

Sven Müller, Geschäftsführer der Firma EM Hausverwaltung, wundert sich nach den Veröffentlichungen über den mutmaßlichen Untreuefall darüber, warum in der Firma des Konkurrenten keine Sicherungsmaßnahmen gegriffen haben: Sinnvollerweise, so Müller, habe man als Verwalter eine Rückfallebene, in der Unregelmäßigkeiten relativ schnell festgestellt werden können. Selbst ein Geschäftsführer könne sich dann nicht erlauben, über längere Zeiträume eigenmächtig über Kundenkonten zu verfügen.

Auch Berthold Troitsch, Chef der Firma IN-Haus Hausverwaltung, betont die Sorgfalt, mit der in seiner Branche in aller Regel gearbeitet wird. Seriöse Verwalter trennen demnach Kundengelder deutlich vom eigenen Firmenkapital. Die für die Auftraggeber verwalteten Gelder seien auf sogenannten offenen Treuhandkonten unterzubringen, die gegen Forderungen an das verwaltende Unternehmen geschützt seien. Es dürften auch keine Verknüpfungen zwischen verschiedenen Treuhandkonten bestehen. Ein Verwalter tue gut daran, so Troitsch, für alle Auftraggeber möglichst große Transparenz zu schaffen. Dies könne heutzutage leicht durch Belegeinsicht für Berechtigte über das Internet geschehen. Größere Rücklagenentnahmen durch den Verwalter für etwaige Sanierungen oder Reparaturen sollten durch ein Beiratsmitglied der Eigentümergemeinschaft beglaubigt werden.