Ingolstadt
Schwerpunkt Neuroradiologie

Jürgen Lutz ist Chefarzt einer neuen Spezialabteilung am Klinikum – und ein Kind der Region

24.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:30 Uhr

Beurteilung des Nervensystems durch bildgebende Verfahren: Der Direktor des neuen Instituts für Neuroradiologie am Klinikum, Privatdozent Jürgen Lutz - Foto: Stückle

Ingolstadt (DK) Seit Ende Oktober hat das Klinikum einen weiteren Chefarzt. Privatdozent Jürgen Lutz leitet das dem Zentrum für Radiologie angegliederte neue Institut für Neuroradiologie. Das Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie führt weiterhin Prof. Dierk Vorwerk.

Somerset-West (Südafrika), San Francisco, München, Ingolstadt. Das sind Stationen der medizinischen Laufbahn des Direktors des neu am Klinikum aufgebauten Instituts für Neuroradiologie, Jürgen Lutz. Zuletzt Oberarzt an der Abteilung für Neuroradiologie der Ludwig-Maximilians-Universität München in Großhadern, wechselte der 40-Jährige im Oktober zum Ingolstädter Klinikum. Nach seinem Facharzt für Radiologie absolvierte der Mediziner eine dreijährige Zusatzausbildung in Neuroradiologie, einem Fachbereich, der mit dem demografischen Wandel immer wichtiger werde.

Der Neuroradiologe arbeitet mit derselben Technik wie der allgemeine Radiologe. Kernspintomograf, Computertomograf und andere bildgebende Verfahren prägen seinen Arbeitsplatz. Doch der Neuroradiologe ist auf die Darstellung und Beurteilung des Nervensystems spezialisiert. Und kommt auch bei speziellen neuen Schlaganfalltherapien oder zu minimalinvasiven Eingriffen bei Hirnblutungen und Aneurysmen zum Einsatz.

Das Klinikum hat lange nach einem geeigneten Leiter der neuen Abteilung gesucht. Es gibt 7400 Radiologen in Deutschland, aber nur 330 Neuroradiologen, erklärt Lutz im Gespräch mit unserer Zeitung. Nur 120 davon seien auf neuartige Therapien bei Schlaganfall und Aneurysma spezialisiert. Jürgen Lutz hat sich vor elf Jahren für den Schwerpunkt Neuroradiologie entschieden.

Der neue Chefarzt, seine Frau und seine drei Kinder sind bereits nach Ingolstadt gezogen. „Wir fühlen uns sehr wohl“, sagt er. Lutz, Sohn eines Augenarztes, ist in Würzburg geboren, aber in Neuburg aufgewachsen und damit quasi ein Kind der Region. „Wir können extrem stolz sein auf unser Gesundheitssystem“, sagt der Arzt. Die USA, meint er, seien „ein tolles Land“. Aber „krank sein muss man sich leisten können“.