Ingolstadt
Schulmenüs zum Nachkochen

Weil die Eltern das Essen so gut fanden: Kinderhaus Marienheim hat eigenes Kochbuch herausgebracht

17.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

Sie freuen sich über das Kochbuch des Kinderhauses Marienheim. Von links: Bettina Wer, Marion Reichmann, Gabriele Toporlat, Frank Wendler, Präses Andreas Kopp, Erika Weimann und Elena Einamann. - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Dass Schulküche so schmackhaft sein kann, dass selbst Eltern den Wunsch äußern, nachkochen zu wollen, was der Nachwuchs in der Mittagspause zu essen bekommt, diese Erfahrung durfte das Kinderhaus Marienheim machen. Jetzt hat die Stiftung ein eigenes Kochbuch herausgebracht.

Darin enthalten sind rund 40 Rezepte aus der Betriebsküche, liebevoll zusammengestellt, stabil und handlich gebunden und teilweise mit Zeichnungen der Kinder versehen, die im Marienheim ihr Schulessen einnehmen. "Die Idee entstand beim Tag der offenen Tür im vergangenen Jahr. Da bekamen Eltern und Besucher ein Probeessen zum Kosten", erzählt Stiftungsverwalter Markus Reichhart.

Die Begeisterung sei so groß gewesen, dass nach den Rezepten gefragt wurde. Also machten sich das Küchenteam um Marion Reichmann, Erika Weimann und Gabriele Toporlat gemeinsam mit der Hauswirtschaftlichen Betriebsleiterin Elena Einamann daran, die beliebtesten Rezepte - darunter Kürbiscremesuppe, Gemüsepuffer und Rohrnudeln - herauszufinden und sie auf familiengerechte Mengen herunterzurechnen (im Marienheim an jedem Schultag für 180 Kinder gekocht).

"Grundsätzlich soll das Kochbuch die Identifikation der Kinder, Eltern und Mitarbeiter mit dem Kinderhaus stärken. Die Stiftung ist stolz und froh, eine eigene Betriebsküche zu haben, auch, weil sie eine solche für vollwertiger als eine zentrale Großküche ansieht. Sie stellt zudem ein Alleinstellungsmerkmal in der Stadt dar. Regional, saisonal und ohne Geschmacksverstärker zu kochen ist für die Stiftung ein Bekenntnis für gesunde Ernährung", erläutern Reichhart und Andreas Kopp, Präses der Stiftung, den Hintergrund zu dem Projekt. Ein Aufwand, der von den Eltern honoriert werde, so Reichhart. Sie würden den Preis von vier Euro pro Essen als angemessen ansehen. Dabei sei dieser bei genauer betriebswirtschaftlicher Betrachtung nicht kostendeckend. "Der Verwaltungsrat hat jedoch auch in schwierigen Zeiten immer an der eigenen Küche festgehalten. Die Zubereitung von Essen, Kartoffeln schälen, Teig kneten, ein dampfender Kochtopf und der Geruch der Speisen hat aus Sicht der Stiftung auch kulturelle Bedeutung und soll für die Kinder als sinnliches und praktisches Erleben mit diesem Kochbuch transportiert werden", so die Initiatoren. Das Buch gliedert sich in Kapitel für Suppen, Hauptspeisen, Dressings und Desserts. Die Gerichte benötigen 30 bis 45 Minuten Zubereitungszeit.

Unterstützt wurde das Projekt von Edeka Wendler, der Hauptlieferant der Schulküche ist, und dem Print- und Mediacenter Ledin. Mittlerweile sei wegen des großen Erfolges sogar eine zweite Auflage in Planung, sagt Bettina Wer von der Kinderhausleitung.

Das Kochbuch gibt es für 9,80 Euro im Kinderhaus Marienheim an der Anatomiestraße zu kaufen. Gelegenheit dazu besteht auch am kommenden Samstag, 20. Januar, von 10 bis 13 Uhr. Dann findet wieder der Tag der offenen Tür statt.