Ingolstadt
Schneller Weg wird jetzt vierspurig

Stadt stellt die Pläne für das Straßenbauprojekt in den nächsten Tagen den Bürgern vor

20.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:22 Uhr

In einem Wald von Kränen steht das Audi-Werk: Die enormen Bauaktivitäten des Unternehmens zeigen auch das stete Wachstum, das den Verkehr im Norden Ingolstadts beeinflusst. Die Planfeststellung für den Ausbau des Schneller Weges soll dazu beitragen, dass die Blechlawine auch in Zukunft beherrschbar bleibt - Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) Die Stadt hat lange über diesen Plänen gebrütet, so lange, dass der Schneller Weg im Nordviertel zu einer vierspurigen Straße angewachsen ist. Ende 2012 soll die Planfeststellung beginnen, am kommenden Dienstag erfahren die Bezirksausschüsse Einzelheiten über das Großprojekt.

Anders als der Name Schneller Weg nahelegen könnte, ist die Verlängerung der Nürnberger Straße bis zur Ostumgehung Etting ein Bauvorhaben, das über viele Jahre in der Schublade schlummerte. Doch das permanente Wachstum der Audi AG verschärft zwangsläufig die Verkehrssituation rund um das Werksgelände.

Wie Ulrich Lachmund vom städtischen Baureferat erläutert, wurden die Pläne bis zuletzt aktualisiert und mit den Überlegungen der Autobauer abgestimmt. Audi denkt bekanntlich über einen Südring nach, also eine Direktverbindung zwischen Ettinger Straße und dem Schneller Weg über die Roder- oder die Oskar-von-Miller-Straße. Ob und wann die kommt, ist noch völlig offen. „Das trägt aber mit dazu bei, dass wir eine vierspurige Lösung für den Schneller Weg wählen“, sagt Lachmund.

Die künftige Trasse verläuft von der Marktkauf-Kreuzung aus über den jetzigen Firmenparkplatz, kreuzt die Siemensstraße, geht weiter bis zur Bahnlinie, die mit einer neuen Brücke überquert wird, und erreicht über weitere Parkplatz- und landwirtschaftliche Flächen den Anschluss an die Ostumgehung Etting. Die Brücke über die Bahnstrecke ist eine Besonderheit wegen ihrer relativ starken Steigung von rund sechs Prozent auf der Nordseite. Das ist deutlich mehr als die Theodor-Heuss-Brücke mit ihren vier Prozent. Lachmund zufolge wird noch geprüft, wie die neue Bahnbrücke trotz des großen Gefälles auch bei winterlichen Straßenverhältnissen sicher gemacht werden kann. Radler und Fußgänger haben künftig auf dem vierspurigen Schneller Weg und der steilen Brücke nichts zu suchen. Für sie gibt es eine separate Route entlang der alten Nürnberger Straße. Am jetzigen Bahnübergang wird für die Radfahrer und Fußgänger eine neue Unterführung gebaut. Von dort aus können sie dann Unterhaunstadt, die Roderstraße oder das Audi-Werk erreichen.

Einer der heiklen Punkte bei den Planungen ist die alte Brauereiallee an der Beilngrieser Straße. „Der vorhandene Baumbestand“, so heißt es dazu in der Beschreibung des Baureferates, „wird durch die gewählte Linienführung von Straße und Radwegen auf Wunsch des Bundes Naturschutz weitestgehend geschont.“ Die entstehende Lücke in der Allee soll dadurch ausgeglichen werden, dass auf der Ostseite des Radweges eine neue Baumreihe gepflanzt wird.

Nach Angaben Lachmunds bekommt der Schneller Weg zwischen Siemens- und Beilngrieser Straße auf der Ostseite wegen der benachbarten Wohnbebauung eine transparente Lärmschutzwand. Vor allem durch die Verbreiterung auf vier Spuren steigen die Kosten für Planung, Bau und Grunderwerb auf insgesamt zehn Millionen Euro, knapp die Hälfte davon entfallen auf die Stadt.

Am Dienstag, 26. Juni, wird die Planung in einer gemeinsamen Sitzung den Bezirksausschüssen Nordost, Oberhaunstadt und Etting vorgestellt. Die Veranstaltung in der Bezirkssportanlage Nordost (Wirffelstraße 25) ist öffentlich und beginnt um 19.30 Uhr. Die direkten Anlieger des Bauvorhabens werden bei einer eigenen Versammlung informiert.