Ingolstadt
Sanfter Druck in der Problemzone

Nach Exzessen und Schlägereien auf dem Viktualienmarkt: IFG will Standbetreiber in die Pflicht nehmen

23.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:16 Uhr
Der Viktualienmarkt in Ingolstadt. −Foto: Ziegler

Ingolstadt (DK) Schon tagsüber Zechgelage und nachts immer wieder alkoholbedingte Schlägereien - der Viktualienmarkt ist in den vergangenen Monaten zur innerstädtischen Problemzone geworden. Nachdem sich immer mehr Bürger dem vormals so beliebten Treffpunkt entfremdet haben und auch mancher Standlbetreiber inzwischen sein Leid mit einem sozial schwierigen Publikum klagt, ist nun der Hausherr IFG gefragt.

Am Freitag hat sich Norbert Forster, Chef der für etliche Infrastrukturprojekte zuständigen städtischen Tochtergesellschaft, auf DK-Anfrage zu den Krawallen und zum Imageproblem des Viktualienmarkts geäußert. Sein Versprechen: Noch in nächster Zeit soll im Gespräch mit den Pächtern - und vor allem mit jenen, die im Verdacht stehen, auch spät abends noch Alkohol auszuschenken - nach einer Eindämmung des Problems gesucht werden.

Forster will nicht von Sanktionen sprechen - so weit sieht man sich offenbar bislang noch nicht. Doch der IFG-Chef wird durchaus deutlich: Bei allem Verständnis für die Notwendigkeit der Händler, ihr Geld zu verdienen, könne nicht akzeptiert werden, wenn abends noch weiter Alkohol an Kunden verkauft werde, die bereits weit über den Durst getrunken haben. Hier hoffe man auf Einsicht bei den Standbetreibern, die ja teils auch längst vorhanden zu sein scheint. Wo sie noch fehlt, will die IFG jetzt offenbar nachhelfen und Problembewusstsein schaffen.

Grundsätzlich erinnerte Forster gegenüber dem DK daran, dass bereits im Frühsommer bei einem Treffen mit den Pächtern über das Erscheinungsbild des Marktes gesprochen worden ist. Seinerzeit war auch abgemacht worden, dass das bunte Durcheinander von Hockern und Stühlen an der Südseite des Platzes zur Schutterstraße hin verschwindet und hier vielmehr ebenfalls einheitliche Biergarnituren aufgestellt werden. Auch hinsichtlich der Lagerflächen zwischen den Verkaufsbuden seien Änderungen durchgesetzt worden.

IFG und auch der städtische Pressesprecher Michael Klarner haben unisono betont, dass das Bild des Viktualienmarktes - auch als Aushängeschild gegenüber Touristen - auch der Verwaltung wichtig ist. Alle Bürger sollen sich demnach hier wohlfühlen können. Bitten an die Polizei und auch an die Ordnungswacht, hier künftig noch intensiver auf Streife zu gehen, seien bereits ausgesprochen worden. Andererseits wird betont, dass der Markt ein Platz mit öffentlichem Charakter und freiem Zugang ist. Problematische Gäste von vornherein auszugrenzen, werde auch künftig kaum möglich sein.