Ingolstadt
Salutieren zu Helene Fischer

Gebirgspionierbataillon 8 übergibt das Kommando – Und Pionierschule wird zum "Ausbildungszentrum"

02.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:07 Uhr

Foto: Stefan Eberl

Ingolstadt (DK) Die Bundeswehr in Ingolstadt hatte gestern doppelten Grund zum Feiern. Am Tag der Pioniere wurde die Pionierschule in der Manchinger Straße umbenannt, außerdem übergab Maik Keller das Kommando des Gebirgspionierbataillons 8 bei einem feierlichen Appell auf der Tillywiese an Kersten Kleinhans.

Wenn ein Oberstleutnant das Kommando an seinen Nachfolger übergibt, fährt er noch einmal an seinen ehemaligen Untergebenen vorbei, Musik darf dabei nicht fehlen. Und die darf er sich selbst aussuchen. Im Falle des 43-jährigen Oberstleutnants Maik Keller, der in Ingolstadt gestern offiziell verabschiedet wurde, erklang Helene Fischers „Atemlos“.

Zuvor hatte Keller von seiner Zeit in Ingolstadt erzählt und betont: „Wir fühlen uns in der Stadt wohl und bestens integriert.“ Zweieinhalb Jahre – genau waren es 997 Tage – hatte er das Kommando über die Soldaten des Gebirgspionierbataillon 8 inne: „Jeden einzelnen Tag hab ich genossen.“ Denn das Gebirgspionierbataillon sei in Ausstattung und Auftrag einzigartig. Stolz sei er außerdem auf die Auslandseinsätze der Soldaten – sie waren unter anderem im Kosovo, in Afghanistan, Somalia und Mali – und die Hilfe, die sie bei Katastropheneinsätzen geleistet haben. Auch Keller selbst war 2013 einige Monate am Hindukusch. Keller lobte die Professionalität der Truppe, bescheinigte ihr Fleiß und Zurückhaltung.


Seit 4. Mai ist er bereits an seinem neuen Dienstort Berlin, für den gestrigen Appell ist er extra noch einmal in die Donaustadt gekommen, um das Kommando des Bataillons an seinen Nachfolger zu übergeben – die Soldaten harrten in brütender Hitze auf der Wiese im Klenzepark aus. Ihr neuer Kommandeur Kersten Kleinhans – geboren 1975, absolvierte ein Studium des Bauingenieurwesens – war bisher Referent im Bundesverteidigungsministerium und wechselt wieder zur aktiven Truppe. Bisher hat er einen „sehr positiven Eindruck“ von Ingolstadt, wird aber trotzdem – wenn es der Dienst erlaubt – wöchentlich zu seiner Lebensgefährtin nach Braunschweig pendeln. „Hier in der Stadt gibt es viel Leben, viel Kultur, mir gefällt es super.“ Ein bisschen schade sei es, dass Ingolstadt so weit weg von den Alpen sei, ergänzt er schmunzelnd. Oberstleutnant Keller, nun ehemaliger Kommandeur des Gebirgspionierbataillons 8, wird es von seinem neuen Einsatzort Berlin dorthin noch weiter haben. „Der Auftrag in Ingolstadt hat mir sehr viel Freude bereitet.“ Wehmut schwingt bei ihm unüberhörbar mit.

Ein Wechsel prägte gestern auch den Tag der Pioniere, den die Pionierschule des Heeres an der Manchinger Straße feierte. Sie heißt nun „Ausbildungszentrum Pioniere“, derzeit sind dort 450 Mann stationiert. Auf dem Gelände der Schule waren gestern Stationen vorbereitet, an denen Gäste moderne Waffensysteme kennenlernen konnten. Beim Aufstellungsappell machte auch der stellvertretende Kommandeur der Schule, Oberst Maximilian Lindner, keinen Hehl daraus, dass es ihm in Ingolstadt gefallen hat. Ihn verschlägt es jetzt nach Amberg. „In dieser Stadt seinen Dienst zu tun macht Freude. Wir fühlen uns an der Donau wohl.“ Das Ausbildungszentrum soll nun umstrukturiert werden. „Am Ende des Jahres wird diese Schule ein neues Gesicht haben.“ Sein Nachfolger wird Oberst Jörg Busch. Dass die Pioniere ein „wichtiger Baustein“ – beispielsweise bei Katastropheneinsätzen – seien, bekräftigte auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bei seiner Rede während des Appells.