Ingolstadt
Plattform für die Unzufriedenen

V-Partei3 steht für Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung Mitglieder hat sie auch in Ingolstadt

18.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:10 Uhr

Sie haben gut lachen, wenn sie an die V-Partei3 denken: Antje Meinen (links) und Julia Elsner, die zu den Gründungsmitgliedern zählen, wollen das politische Bündnis in Ingolstadt voranbringen. - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) In der Schanz hat sich im September der bayerische Landesverband der V-Partei3 gegründet. Die Ende April in München ins Leben gerufene alternative politische Gruppierung ist in Ingolstadt und Umgebung noch relativ unbekannt. Zwei Frauen der ersten Stunde wollen dazu beitragen, das zu ändern.

Die Bundesgeschäftsstelle befindet sich in Augsburg, der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt aktuell in der Landeshauptstadt. Das sagen Bundesschriftführerin Julia Elsner aus Weichering und Antje Meinen aus Zuchering. Beide sind aktive Mitglieder und leben schon länger vegan - eine Lebenseinstellung, die die V-Partei3 unterstützt. "Ich kann mich mit anderen Parteien nicht identifizieren, deshalb bin ich beigetreten", sagt Elsner, die als Chefsekretärin in der Ingolstädter Niederlassung eines Maschinenbaukonzerns arbeitet. Damit sei auch die Frage beantwortet, für wen man Plattform sein möchte - für jene, die mit der Politik ertablierter Parteien unzufrieden seien, erläutert sie. Die hätten es aus ihrer Sicht versäumt, sich in den Kontroversen um Glyphosat oder die Massentierhaltung durchzusetzen.

Tierschutz und gesunde Ernährung sind aber bei Weitem nicht die einzigen Schwerpunkte, die sich die Neupolitiker gesetzt haben. Die hochgestellte "3" im Parteinamen steht demnach für die Oberbegriffe Veränderung, Verantwortung und Vernunft. Darunter finden sich Ziele wieder wie eine niedrigere Besteuerung pflanzlicher Lebensmittel, bundesweite Volksentscheide, die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel und eine finanzielle Entlastung der Privathaushalte durch eine andere Aufteilung der Stromnebenkosten.

Als Zielgruppe habe man die zehn Millionen Vegetarier und die darunter befindlichen eine Million Veganer, die es in Deutschland gibt, anvisiert. "Wir haben unter unseren Mitgliedern aus dem Raum Ingolstadt aber auch eines, das noch Fleisch isst", sagen Elsner und Meinen. Die beiden Frauen zeigen sich im Gespräch als absolute Frohnaturen und lachen gerne. Ihrer Ansicht nach widersprechen sie damit dem gängigen Klischee, Veganer seien das Gegenteil davon. Auch wollen sie ihre strikte Haltung zum Verzicht auf Fleisch und alle Produkte mit tierischen Anteilen darin nicht als Doktrin verstanden wissen. Zwar wolle die V-Partei3 politisch keine Kompromisse eingehen, bekräftigen sie, "wir sind aber keine Verbotspartei, das heißt, wir wollen nicht reglementieren, sondern informieren", sagt Meinen. "Es essen zum Beispiel viele vegan, sind sich dessen aber gar nicht bewusst", ergänzt die selbstständige Fotografin.

Derzeit seien die Aktivitäten in Ingolstadt noch begrenzt, abgesehen davon, dass es in den sozialen Netzwerken eine aktive Veganergruppe gebe, berichtet Elsner. Die Szene sei hier einfach noch zu klein, stellt sie fest. Dennoch plane man, einen Ortsverband zu gründen. Und im November kommt der Landesvorstand in Ingolstadt zusammen. 2017 will die Partei dann zur Bundestagswahl antreten.

Welche Themen die beiden Frauen in Bezug auf ihre Heimat bewegen? "Mir wäre wichtig, dass Ingolstadt eine Vorreiterrolle im bewussten Umgang mit Lebensmitteln einnimmt und an den Schulen zur Pause nicht nur Leberkäsesemmeln, sondern auch Schnittlauchbrote angeboten werden", sagt Meinen. Elsner hingegen wünscht sich mehr Läden, in denen es nachhaltige Produkte zu kaufen gibt. Den Einwand, veganes Essen sei zu teuer, wollen sie nicht gelten lassen. "Ich mache meine Hafermilch zum Beispiel selbst", sagt Meinen.

Wer mehr über die Partei erfahren möchte, kann sich im Internet unter www.v-partei.de" class="more"%> informieren oder mit Julia Elsner per E-Mail an j.elsner@v-partei.de Kontakt aufnehmen.