Ingolstadt
Piraten nehmen Kurs auf München

Kreisverband Ingolstadt kürt seine Kandidaten für die Landtags- und Bezirkstagswahlen 2013

05.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:12 Uhr

Die Kandidaten: Florian Golchert (links) und Gerd Fleischer ziehen für die Piratenpartei Ingolstadt 2013 in die Landtags- und Bezirkstagswahlen - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Der Ingolstädter Ableger der Piratenpartei nimmt Kurs auf die Landtags- und Bezirkstagswahlen 2013. Am Samstag kürte der Kreisverband Ingolstadt in der Aufstellungsversammlung im Stadtteiltreff Piusviertel seine beiden Stimmkreis-Direktkandidaten.

Eine allzu lange Prozedur war es nicht, was auch daran lag, dass die Zahl der Kandidaten überschaubar blieb: Zwei waren es an der Zahl. Gerd Fleischer (27) tritt für die Piraten zur Landtagswahl an. Florian Golchert (26) wird Direktkandidat für die Wahl zum Bezirkstag. Nach nur gut einer Stunde stand das Ergebnis fest: Jeweils sieben von insgesamt acht Stimmberechtigten votierten für die beiden Piraten. Weitere Nominierungen wurden von den jeweils zur Wahl vorgeschlagenen Anwesenden – unter ihnen auch Kreisvorsitzender Benedikt Schmidt – abgelehnt. Schmidt wolle sich „voll auf Ingolstadt fokussieren“, wie er zur Begründung sagte, und verzichtete daher auf die Möglichkeit als Kandidat für die Landtagswahl im nächsten Jahr anzutreten.

Gerd Fleischer, von Beruf Fachinformatiker und seit Anfang 2009 bei den Piraten aktiv, sieht zwei seiner zukünftigen politischen Schwerpunkte in der Bildungs- und Energiepolitik, sollte er den Einzug in den Landtag schaffen. „Bildung ist, denke ich, eine sehr wichtige Sache“, sagte Fleischer, griff als Beispiel die Lehrmittelfreiheit auf und kritisierte den „miserablen Zustand“ vieler Schulen. Das sei ein Unding, so Fleischer. Im Bereich der regenerativen Energien möchte Fleischer sich zukünftig für mehr Energiespeicherung und für Investitionen in die Forschung stark machen, statt den weiteren Ausbau herkömmlicher Energienetze zu fördern.

Bezirkstagskandidat Florian Golchert ist Maschinenbauingenieur und „seit noch nicht ganz einem Jahr bei den Piraten“, wie er sagt. Er beschäftigt sich momentan mit verkehrspolitischen Themen, die auch den öffentlichen Personennahverkehr in Ingostadt und im Umland betreffen. Den hält Golchert nämlich für verbesserungswürdig. Wenn man von Ingolstadt aus Richtung Norden fahren wolle, kriege man mit, dass man weder mit dem Bus noch mit dem Auto vernünftig durch die Stadt komme, so Golchert. „Man kann hier den Leuten keine Verkehrsberuhigung durch rote Ampeln propagieren“, sagt er. Verkehr, der sich nicht bewege, sei zwar ruhig, aber er sei immer noch da. Konkrete Verbesserungsvorschläge hatte Golchert bei der Sitzung noch nicht parat.