Ingolstadt
Perspektiven für die Karriere

Firmenkontaktbörse an der Technikerschule zieht viele Besucher an

19.02.2017 | Stand 23.02.2017, 3:33 Uhr

Rege Nachfrage: So wie hier am Stand der Kessel AG interessierten sich viele Schüler für die Informationsangebote der Firmen. - Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) Die menschlichen Ressourcen sind endlich, die Wunschzettel vieler Unternehmen aber lang. In der Boomregion Ingolstadt mit erheblichem Fachkräftemangel lecken sich Personalchefs die Finger nach gut ausgebildeten Nachwuchskräften.

Deswegen stehen Absolventen der Ingolstädter Technikerschule in aller Regel die Türen zu aussichtsreichen Karrieren im Mittelstand weit offen. Entsprechend gut war am Samstag auch wieder die Firmenkontaktbörse der Schule ausgestattet: 37 Stände, darunter auch einige von Weiterbildungseinrichtungen, zeugten vom großen Interesse der Wirtschaft.

Bereits seit Jahren lädt die Technikerschule der Stadt zu diesem Treffen in ihrem Foyer und auf ihren Fluren ein. Für die rund 500 Schüler, darunter gut zehn Prozent junge Frauen, ist es zwar keine Pflichtveranstaltung, doch die meisten erkennen recht genau, dass hier bereits die Weichen für die spätere Berufslaufbahn gestellt werden können.

Der Gaimersheimer Markus Vollnhals zum Beispiel weiß schon recht sicher, dass seine Zukunft bei einem attraktiven Mittelständler aus dem Automotivbereich liegen dürfte: "Audi ist nicht alles", sagt der 24-Jährige, der die Technikerausbildung im zweijährigen Vollzeitbetrieb macht und als Mechatroniker nach einer Lehre in einem Kfz-Betrieb bereits Berufserfahrung bei einem Ingenieurdienstleister sammeln konnte. Wenn er in eineinhalb Jahren sein Abschlusszeugnis in Händen hält, will er wieder zurück in ein Unternehmen mit überschaubaren Strukturen: "Kleinere Firmen bieten die vielseitigeren Aufgaben."

Auch Schulleiter Karl Hartl kann allen frischen und künftigen Absolventen nur empfehlen, die Informationsangebote an diesem Vormittag zu nutzen. Er lädt regelmäßig auch die Abschlussschüler des Vorjahres zur Börse ein. Wenn man ihn darauf anspricht, dass frischgebackene Techniker, die bei Audi gelernt haben und dort auch ihre Zukunft sehen, gar nicht so selten erst mal noch auf Jahre hinaus am Band stehen müssen, kann er nur auf die vielen anderen Möglichkeiten verweisen, die sich auch im Umfeld des Automobilherstellers oder auch in ganz anderen Branchen auftun: "Zu uns kommen sogar Unternehmen über die Region hinaus."

Vertreten ist natürlich zuvorderst fast alles, was an großen Dienstleistern auf dem Automotivsektor in der Region einen Namen hat. Viele Firmen haben ihre Beratungsteams mit Kräften aus der Personalabteilung und Ingenieuren oder Technikern gemischt. Ob auch mal über Gehaltsvorstellungen gesprochen wird? Renáta Krovinovitsch von der Firma Bertrand hat das am Samstag zwar nicht erlebt, aber nebenan bei BFFT sagt eine Personalerin, dass das mitunter schon vorkommt.

Weil staatlich geprüfte Techniker auch die Qualifikation für ein Fachhochschulstudium haben, ist auch die TH Ingolstadt mit einem Stand vertreten. Und der TÜV Rheinland wirbt für seine Nürnberger Akademie, an der unter anderem Maschinenbau- und Wirtschaftsingenieure berufsbegleitend ausgebildet werden. Dieses Angebot sei vielleicht noch nicht so bekannt, sagt Hochschulmanagerin Petra Danzer, aber es biete den Absolventen einen enormen Vorteil: Sie haben nach neun Semestern nicht nur ihren Bachelor in der Tasche, sondern können auch gleich noch auf mehrjährige Berufserfahrung verweisen.