Ingolstadt
Operation Umbau

Die Klinik Dr. Maul dehnt sich aus – mit neuer Notaufnahme, verbesserter Hygiene und viertem OP

24.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:25 Uhr

Noch sind die Bauarbeiter zugange, doch ab Ende August ist hier der Eingang für die chirurgische Notaufnahme der Klinik in der Östlichen Ringstraße. Auch die Zufahrt für die Krankenwagen soll deutlich erleichtert werden. - Foto: Stückle

Ingolstadt (DK) Die Erweiterung der Klinik Dr. Maul ist in vollem Gang. „Es geht irrsinnig schnell“, sagte gestern Verwaltungsleiter Walter Schiffers. Im Oktober vergangenen Jahres sind die Bauarbeiter in der Klinik in der Östlichen Ringstraße angerückt. Knapp ein Jahr später sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Das 1928 in Ingolstadt gegründete Krankenhaus ist eine der ältesten Privatkliniken Bayerns. Sie ist zwar in privater Trägerschaft, steht aber allen Krankenversicherten offen. Seit der Generalsanierung, die von 1991 bis Ende 2000 dauerte und ein Investitionsvolumen von rund 25 Millionen Euro beinhaltete, ist die Zahl der Patienten stetig gestiegen. Während man damals – basierend auf den Leistungszahlen von Ende der 1980er Jahren – von jährlich 800 Operationen ausging, werden heute mehr als 3500 Eingriffe pro Jahr in der Maulklinik vorgenommen. Ähnlich entwickelten sich die Zahlen in der chirurgischen Notaufnahme. Sie sind von damals etwa 3000 Fällen auf heute rund 12 000 gestiegen. Aufgrund der beengten räumlichen Kapazitäten stieß die Klinik immer mehr an ihre Grenzen.

Ein vom Freistaat Bayern aufgelegtes Sonderprogramm für Krankenhausmodernisierungen hat dem Chirurgen und Orthopäden Michael Neudecker, der die Maulklinik seit 2006 in vierter Generation leitet, die Entscheidung für die nötige Erweiterung deutlich leichter gemacht. So bekommt die Klinik auf einer Neubaufläche von insgesamt 700 Quadratmetern nicht nur eine komplett neue chirurgische Notaufnahme, sondern auch einen vierten Operationssaal, eine neue Sterilisationseinheit, eine Patientenschleuse, einen um die dreifache Fläche vergrößerten Aufwachraum und eine neue, getrennte Umkleide für das OP-Team. Bisher mussten sich Frauen und Männer eine Umkleide teilen. „Was nie ein Problem war“, so Neudecker.

Ein Teil des Projektes wird öffentlich gefördert. Die mit 2,5 Millionen Euro angesetzten Baukosten werden laut Verwaltungsleiter Schiffers nicht zu halten sein und um etwa 700 000 Euro steigen. Dies sei vor allem der Konjunktur geschuldet. „Von zwölf Firmen, die wir angeschrieben haben, haben wir ein oder zwei Angebote zurückbekommen“, sagt Schiffers. Mit entsprechend hohen Auftragssummen.

Dennoch sind die Klinikleitung und der Verwaltungschef guter Dinge. Der erste größere Akt – die Stromanbindung der neuen an die alte Klinik – ist erfolgreich über die Bühne gegangen. Von 17. bis 20. August, wenn die Notaufnahme umzieht und „das Herzstück der Klinik“ (Neudecker), die Sterilisationseinheit, in Betrieb geht, werden Notaufnahme und OP geschlossen sein. Beim anschließenden Umbau im OP-Bereich werden jeweils nur zwei von drei Operationssälen in Betrieb sein. „Planbare Eingriffe werden verschoben.“ Doch das Ergebnis ist die Mühe wert: „Es wird ganz toll“, sagt Claudia Neudecker, die Frau des Klinikleiters. Sie ist in der Klinik für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.