Ingolstadt
Ohne Umwege mit dem Bus zu Audi

INVG bietet ab Dezember neue Direktlinien fürs nördliche Umland und den Ingolstädter Westen

26.07.2012 | Stand 03.12.2020, 1:14 Uhr

Direkter und schneller zum Audiwerk: Mit diesen neuen Buslinien wird Ingolstadts größter Arbeitgeber ab Dezember zusätzlich an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Grafik: Audi

Ingolstadt (hl) Großer Tag für die INVG und hoffentlich auch für viele Audi-Beschäftigte: Die Stadt und die Audi AG haben gestern im Aufsichtsrat der Verkehrsgesellschaft ihr gemeinsames Maßnahmenbündel zur Verbesserung der Busanbindungen rund ums Automobilwerk vorgestellt und dafür viel Lob geerntet. Die entsprechende Vorlage passierte das Gremium einstimmig.

Anschließend wurde das Vorhaben auch im Stadtrat durchgewunken. Durch die Verbesserungen werden für den Ingolstädter Etat jährliche Mehrbelastungen von voraussichtlich 375 000 Euro entstehen.

Stichtag für die Umsetzung dieses recht großen Wurfs ist die allgemeine Fahrplanumstellung der INVG im Dezember. Ab dann sollen werktäglich neue Sonderlinien aus den nördlichen Umlandgemeinden auf möglichst direktem Weg zum Werk führen und dabei vor allem die wichtigen Eingangsbereiche Technische Entwicklung (TE) und Audi-Forum ansteuern. Auch der Ingolstädter Westen (Gerolfing und Friedrichshofen) erhält mit einer neuen Linie eine direkte Anbindung ans Werk. Umständliche und zeitraubende Umwege über den Ingolstädter ZOB entfallen damit. Zudem wird vom Nordbahnhof aus eine neue Expressbuslinie (X 12) eingerichtet, die Zugpendler direkt von der Schiene quer durchs Werk zur TE bringen wird. Unsere unten stehende Grafik verdeutlicht die Neuerungen schematisch.

Die INVG und Audi hatten lange über die Verbesserungen verhandelt. Beide Seiten bringen sich mit gehörigem finanziellem Engagement ein. So nimmt der Autohersteller der INVG auf drei Jahre garantiert jeweils 2500 Jobtickets ab, die intern an interessierte Mitarbeiter verkauft werden sollen. Die INVG – und damit die Stadt – bekommt so eine sichere mittelfristige Kalkulationsgrundlage. Zur Umsetzung der Einzelmaßnahmen beschafft die INVG noch heuer für knapp 2,3 Millionen Euro zehn neue Standardlinienbusse.

Im Aufsichtsrat gab es gestern quer durch alle Fraktionen zufriedene Gesichter und entsprechend positive Stellungnahmen. OB Alfred Lehmann sprach von „wahnsinnigen Investitionen“ und einem „großen Zeichen in die Stadt hinein“, dass nun wirklich Anstrengungen unternommen werden, die oft beklagte schwierige Verkehrssituation rund um Audi zu verbessern. Ein weiteres Ziel sei dann der Bahnhalt im Werk. Die INVG will die jetzigen Neuerungen auch mit Werbemaßnahmen breit bekannt machen.