Ingolstadt
"O Tannenbaum" am Schliffelmarkt

70 Sänger aus Ingolstädter Männerchören versetzen die Passanten in Weihnachtsstimmung

21.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:50 Uhr

Musik verbindet die Menschen: Dass die Adventszeit nicht nur aus Einkaufsstress und hektischer Suche nach den passenden Geschenken besteht, bekamen viele Ingolstädter beim Weihnachtssingen in der Fußgängerzone zu spüren - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Schnee zum Christfest – das wird wohl auch heuer ein frommer Wunsch vieler bleiben. Zumindest, wenn man den Wetterprognosen glauben darf. Was liegt da näher, als sich die weiße Pracht und ein wenig weihnachtliche Stimmung einfach herbeizusingen

So geschehen am Samstagnachmittag am Schliffelmarkt in der Fußgängerzone, wo rund 70 Sänger aus Ingolstädter Männerchören ein halbstündiges Adventskonzert gaben und miteinander weihnachtliche Weisen wie „Leise rieselt der Schnee“, „Maria durch ein Dornwald ging“ und „O Tannenbaum“ anstimmten.

Das Interesse der Bevölkerung am Konzert war überraschend groß: Etwa 150 Menschen – manche schätzten sogar mehr – versammelten sich an dem kleinen Platz beim Kaufhaus Mayr, um zuzuhören oder mitzusingen. Dazu forderte die musikalische Leiterin, Eva-Maria Atzerodt, ohnehin gleich von Anfang an auf und verteilte Liedermappen im Publikum. Und weil sich auch OB Christian Lösel, der die Veranstaltung angeregt hatte, unters Volk mischte, kam auch er nicht umhin und teilte sich ein Sangesbüchlein mit SPD-Stadtrat Manfred Schuhmann, worauf beide tapfer („Befehl von der Eva“, so Schuhmann zum Stadtoberhaupt) ihr Talent als weihnachtliche Barden unter Beweis stellten.

Vor allem der österreichische Weihnachtsklassiker „Es werd’ scho glei dumpa“, dessen Melodie vermutlich auf ein altes Kirchenlied zurückgeht, bewegte die Zuhörer in andächtiger Atmosphäre zum Mitsingen, sodass sich der Refrain als leiser stimmungsvoller Choral über den Platz legte. Sogar für ein wenig Fackelschein war gesorgt – wenn auch nicht extra initiiert. Er kam vom Maronistand, der seit Jahren im Winter seinen Platz auf dem Schliffelmarkt hat. Einer der Höhepunkte: das „Ave Maria“ von Bach/Gounod, interpretiert von der Sopranistin Agnes Preis. Wie blendend die Veranstaltung ankam, fasste eine Besucherin in nur einem Wort zusammen, kaum, dass der letzte Ton verklungen war: „Wunderschön“, hauchte sie hingerissen. Koordiniert und veranstaltet wurde der Auftritt vom Sängerkreis Donau-Altmühl unter dem Vorsitz von Martin Dick. Die Leitung hatte neben Atzerodt, die auch am Klavier zu hören war, Cosima Hensel-Grosch.