Ingolstadt
Nur ein Intermezzo

Winter gab im Januar lediglich ein gut einwöchiges Gastspiel Durchschnittstemperatur weiterhin zu hoch

05.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Für die Kinder meistens eine Freude: Mitte Januar reichte es diesmal tatsächlich eine gute Woche lang zu einer geschlossenen Schneedecke, die Schlittenpartien an den wenigen geeigneten Hängen im Stadtgebiet möglich machten. Skilangläufer kamen hingegen in Ingolstadt weniger auf ihre Kosten: Weil der Untergrund zu weich blieb, wurde auf den Einsatz des städtischen Loipenspurgeräts verzichtet. - Foto: Eberl

Ingolstadt/Kösching (DK) Eine Woche wirklich Winter - das ist die markanteste Aussage, die in unseren Breiten zum Januarwetter getroffen werden kann. Mit Blick auf die damit verbundenen Straßenverhältnisse fragt sich mancher hoffnungsfroh, ob es das vielleicht bereits gewesen ist mit dem Schnee.

Eine kalte Jahreszeit ohne längere Frostperiode und erst recht ohne Schnee? So ganz geheuer ist das in Mitteleuropa niemandem, und alle ahnen, dass dann das dicke Ende mit Kälteeinbrüchen im Frühjahr hinterher kommen könnte. Nach dem lauen Dezember hatte auch der Januar in der Region zunächst nicht erkennen lassen, ob er diesmal wirklich winterliche Eindrücke zulassen wollte: In der ersten Monatshälfte hielt sich das tägliche Temperaturmittel über weite Strecken über der Nullgradmarke (siehe Grafik).

Das und die deutlichen Plusgrade zum Monatsende hin haben dazu geführt, dass trotz Schnee und teils zweistelligen Minusgraden zur Monatsmitte über die volle Distanz auch im zweiten Wintermonat dieser Saison ein Mittelwert leicht über dem Gefrierpunkt herauskam: Mit plus 0,3 Grad lag der Januar 2016 um deutliche 2,4 Grad über dem statistischen Langzeitmittel von minus 2,1 Grad (bezogen auf die Köschinger Messwarte des Deutschen Wetterdienstes, von der die Daten für diesen Rückblick wiederum stammen).

Kältester Tag war in Kösching der 18. Januar mit nächtlichen minus 10,9 Grad. Was den Boden angeht, so fiel die Quecksilbersäule an der Messstation in der Nacht zum 22. Januar noch etwas tiefer: Minus 13,3 Grad wurden da registriert. Nur eine knappe Woche später, am 28. Januar, war es an der DWD-Station über 20 Grad wärmer: Da wurde der monatliche Höchstwert von 11,1 Grad gemessen.

20 Frosttage (darunter sieben Eistage mit durchgehenden Minusgraden) muten für Januar zunächst ganz ordentlich an, doch hat das nicht gereicht, dem ersten Monat des Jahres einen deutlich winterlichen Stempel aufzudrücken.

Beim Niederschlag wurde das statistische Soll hingegen deutlich überschritten. Während für Kösching da im Januar im Mittel der vergangenen Jahre 46,7 Liter pro Quadratmeter erreicht wurden, waren es diesmal 83,9 und somit fast 80 Prozent mehr als erwartbar. 25 Tage mit Niederschlag bedeuteten verhangenen Himmel über weite Strecken des Monats, was sich auch in einer (allerdings nur leicht) reduzierten Sonnenscheindauer ausdrückte: Mit 40,5 Sonnenstunden wurde an der DWD-Station nicht ganz das Mittel der Langzeitreihe (41,7 Stunden) erreicht. Am längsten schien die Sonne mit insgesamt 8,3 Stunden am 29. Januar.

Die von Winterfreunden so ersehnte Schneedecke hielt sich übrigens in Kösching über 15 Tage. Die größte Schneehöhe betrug dort elf Zentimeter.